Am 25. September 2022 wird die Massentierhaltungs-Initiative abgelehnt, davon kann man ausgehen (siehe unsere Prognose «7 Tage vor der Abstimmung zur Massentierhaltungs-Initiative: Die MTI wird versenkt»). Und jetzt?

Bei den InitiantInnen und beim Schweizer Bauernverband SBV herrscht der Katzenjammer. Sie haben viele Millionen Franken in die grössten Kampagnen der Schweizer Agrarpolitik gesteckt.

Mit den teuren Kampagnen für und gegen die Agrarinitiativen wird nur Geld verschwendet

In der «Millionenschlacht um die Zukunft der Landwirtschaft» (Zitat aus der SRF-«Rundschau» zu den Trinkwasser-Initiativen 2021) setzten die Initianten rund 5 Millionen Franken ein, die Gegner sogar 6 Millionen Franken. Für die Massentierhaltungs-Initiative sind die Zahlen (noch) nicht bekannt. Eines ist aber sicher: Alles Geld sinnlos verpulvert.

DossierZwei Muttersauen mit ihren Ferkeln in einem Gruppensäugestall.Volksinitiative 2022Massentierhaltungs-Initiative MTIDonnerstag, 28. Oktober 2021 Denn es ändert sich nichts und egal, wer die Abstimmungen gewinnt – Verlierer sind immer die Schweizer Bauernfamilien. Sie werden von den InitiantInnen und Umwelt- oder Tierschutzorganisationen kritisiert, von profilierungssüchtigen Politikern und selbst ernannten Aktivisten, von Medien und Gesellschaft.

Wobei die Kritik meistens genauso masslos wie faktenfrei ist. Denn die Bauernfamilien würden das Tierwohl gerne erhöhen – IP-Suisse und Bio Suisse führen dafür Wartelisten –, viel zu wenige KonsumentInnen kaufen die teureren IP-Suisse und Bio-Produkte.

Migros und Coop machen auf Kosten der Bauernfamilien Millionen-Gewinne

Im Unterschied dazu sind die Gewinner immer die gleichen: Coop und Migros. Die beiden Detailhändler haben im Lebensmittelhandel rund 80 Prozent Marktanteil (inklusive Migros-Tochter Denner). Aber vor den Abstimmungen zu den Agrarinitiativen der letzten Jahre herrschte in den Konzernzentralen ohrenbetäubende Stille.

Auch dann, als Tierschützer Videos mit halbtoten Tieren in drei Migros-Optigal-Betrieben im Wallis veröffentlichten. Die Schuldigen waren wieder die Schweizer Bauern und nicht die Migros.

Es ist an der Zeit, endlich diese beiden Milliardenkonzerne in die Verantwortung zu nehmen!

  • Migros und Coop haben als Duopol die Schweizer Bauernfamilien in der Hand und nutzen dies schamlos aus.
  • Migros und Coop dürfen Fleisch und Eier nur noch in Label-Qualität verkaufen und müssen den Schweizer Bauernfamilien dafür einen anständigen Preis bezahlen.
  • Migros und Coop müssen auf den Import von billigem Fleisch und Eiern ohne Label-Qualität verzichten.
  • Migros und Coop müssen damit Verantwortung übernehmen. Die Mehrkosten müssen aber die KonsumentInnen tragen, welche mehr Tierwohl wollen – und nicht die Bauernfamilien.

Die nächsten Agrarinitiative ist schon unterwegs. Die Antwort darauf darf nicht eine weitere millionenteure Kampagne des Schweizer Bauernverbandes sein. Und schon gar kein weiterer Kuhhandel mit landwirtschafts-feindlichen Wirtschaftsverbänden.

Die Antwort auf die nächste Agrarinitiative muss eine klare Kante gegenüber Migros und Coop sein. Eine konsequente Politik im Bundeshaus gegen dieses Duopol. Und eine Kampagne mit der unmissverständlichen Aussage: «Wir Schweizer Bauern würden gerne die Umwelt und unsere Nutztiere noch besser pflegen – aber Migros und Coop wollen lieber auf unsere Kosten Millionen kassieren!»