Nachhaltig bauen bedeutet mehr als nur ökologisch bauen. Jürg Hirschi von der Zimmerei Hirschi in Trub BE erklärt, dass der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft stammt. Nachhaltig heisst, nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten zu bauen, so dass auch die künftige Generation etwas davon hat: Sei es in Form beständiger Gebäude oder davon, dass die Umwelt weniger geschädigt wird.

Nachhaltig bauen mag bei den Baukosten teurer sein: Doch tiefere Energiekosten und ein langlebiges Gebäude machen es langfristig lohnend. Zudem sind viele Landwirte auch Waldbesitzer und haben den Rohstoff gleich vor der Haustüre.

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Graue Energie

Beton, Stahl oder Kunststoffe kommen vorwiegend als Baustoffe zum Einsatz. In diesen Materialien steckt sehr viel Graue Energie. Mittlerweile fallen weltweit rund 40 Prozent der CO2-Emissionen aus dem Gebäude- und Bausektor an. Über die Hälfte des weltweiten Abfalls stammen aus dem Bausektor und gut die Hälfte der verbrauchten Energie fliesst in diesen Sektor. 

 


 

Mit Holzbau den Klimawandel bremsen?

Der Wald wirkt als CO2-Senke, indem er beim Zuwachs der Atmosphäre Kohlenstoff C entzieht und Sauerstoff O2 abgibt. Eine nachhaltige Waldnutzung fördert diesen Zuwachs durch Verjüngung. Wenn das geerntete Holz als Bauholz Verwendung findet, ist der darin gespeicherte Kohlenstoff der Atmosphäre entzogen. Wird das Holz verbrannt, gelangt der Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre und verbindet sich mit Sauerstoff zu CO2.

Somit hilft Bauen mit Holz mit, den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren. Dennoch ist es unabdingbar den Ausstoss von CO2 durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen drastisch zu reduzieren.

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Ein Haus aus Stroh

Das Atelier Schmidt in Trun GR hat sich auf Bauen mit Stroh spezialisiert. Stroh ist nachhaltig, reduziert den Energieverbrauch eines Hauses und kann sowohl als Isolation innerhalb einer Grundkonstruktion aus Holz oder als selbsttragendes Element dienen. In den letzten 20 Jahren haben Werner Schmidt und sein Team in der Schweiz und im umliegenden Ausland über 60 Strohballenbauten realisieren können, davon waren 13 Landwirtschaftsbauten. Von diesen 13 Landwirtschaftsbauten stehen acht Landwirtschaftsgebäude in Strohbauweise in der Schweiz. Preislich ist ein Strohballenhaus in etwa gleich teuer wie ein Holzhaus.

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Holz: Mehr als nur heimelig

Jährlich wachsen im Schweizer Wald 10 Mio m3 Holz nach. Davon wird die Hälfte, also rund 5 Mio m3, geerntet. Holz wird als Baumaterial und zum Schreinern verwendet – für ganze Häuser, Dachstühle oder etwa in der Möbelherstellung. Ein wachsender Anteil des in der Schweiz geernteten Holzes ersetzt fossile Brennstoffe und wird in Holzfeuerungen zu Wärme umgewandelt.

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Verleimen oder reines Holz?

Beim System «Truber Holz» werden Gebäude vollständig aus Schweizer Holz erstellt. Es kommen weder Leim noch Holzschutzmittel auf chemischer Basis zum Einsatz. In der Produktionsanlage in Trub werden die Brettlagen nach alter Technik gekreuzt und mit Holzdübeln verbunden, ohne dass dafür Leim, Metalle oder Kunststoffe verwendet werden müssen. Jürg Hirschi von der Zimmerei Hirschi verwendet einzig bei grossen Hallen aus statischen Gründen verleimte Elemente, z.B. für das Binder-System.

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