Im Bio-Landbau sind wir besonders auf den Umsatz durch die Bodenlebewesen angewiesen. Wenn wir den Boden als lebendigen Organismus anerkennen und den Bodenlebewesen nur annähernd gleich begegnen und ihre Bedürfnisse gleich ernst nehmen wie die unserer Nutztiere oder sogar Haustiere, hat dies Konsequenzen für unser Handeln. Bei der Fütterung der (Nutz-)Tiere ist für gute Leistungen nur das beste Futter gut genug, und der Tierhalter investiert dafür sehr viel Geld. Wie sieht es aus mit einem Fütterungsplan für Bodentiere (Humusbilanz)? Wie investiert der Bodentierhalter in hochwertiges Futter und wie gewährt er während 365 Tagen genügend Futter?

Auch die Haltung bzw. die  Aufstallungssysteme haben einen grossen Einfluss auf unsere Bodenlebewesen. In welcher Form fallen Hofdünger oder Gärgut an? In welcher Qualität bieten wir diese unseren Bodenlebewesen an? Gülleaufbereitung und Kompostierung sind Investitionen in hochwertiges Bodenfutter! Mit welchem Bodennutzungssystem schaffen wir es, Luft und Wasser immer in genügender Menge für die Bodenlebewesen zur Verfügung zu stellen? Biodiversität  im Boden  erreichen wir nur mit einem vielfältigen Futterangebot «Immer grün», das wiederum eine Vielfalt an Pflanzengemeinschaften bedingt. Entscheidend für eine erfolgreiche Bodenbewirtschaftung ist das Denken im System und dass wir das Zusammenspiel von Boden, Pflanze und Technik begreifen.