Wurmbefall bei Schweinen kann sich verschieden äussern.

Mögliche Symptome sind

  • Durchfall
  • Kümmern
  • Schlechte Tageszunahmen/
    Futterverwertung
  • Husten

Die wichtigste Würmer bei Schweinen in der Schweiz sind:

  • Spulwurm (Ascaris suum): Körperwanderung durch Leber und Lunge

Spulwürmer sind hingegen mit 
15 bis 30 Zentimeter Länge deutlich grösser. Sie machen während ihrer Entwicklung eine Körperwanderung durch. Die ausgewachsenen Würmer leben im Dickdarm und scheiden ihre Eier über den Kot aus. Diese entwickeln sich im Anschluss ausserhalb des Schweins innerhalb von zirka 14 Tagen zu infektiösen Eiern. Nimmt ein Schwein nun diese Eier auf, gelangen sie wieder in den Darm. Die Larven verlassen 
die Eier. Die Larven wandern über das Blut durch die Leber (Entstehung von Milchflecken) und anschliessend in 
die Lunge. Von dort gelangen sie in die Luftröhre. Im Anschluss werden die Larven abgehustet und gleich wieder verschluckt. Nun wieder im Darm angelangt, entwickeln sich die Larven zu ausgewachsenen Würmern weiter.

  • Peitschenwurm (Trichuris suis): kommt nur im Magen-Darm-Trakt vor

Peitschenwürmer sind zwischen 
3 bis 8 Zentimeter lang. Die Eier können in einer feuchten Umgebung bis zu 11 Jahren überleben, in trockener Umgebung hingegen nur Stunden 
bis Tage. Adulte Würmer leben im Dickdarm. Ihre Eier werden über den Kot ausgeschieden. Diese Entwickeln sich im Anschluss ausserhalb des Schweins innerhalb von zwei bis 
drei Woche zu infektiösen Eiern weiter. Diese gelangen bei Aufnahme durch Schweine wieder in den Darm. Dort bohren sie sich zunächst für zirka 
zwei Wochen in die Dünndarmschleimhaut. Im Anschluss entwickeln sie 
sich im Dünndarm zu ausgewachsenen Würmern, welche dann in den Dickdarm wandern.

Würmer mit Kot-Sammelprobe nachweisen

Die Untersuchung findet anhand von Kotproben statt. Wenn möglich sollte der Kot direkt von den Tieren ent-
nommen werden. Jeweils fünf Proben können in einer Kotröhre gesammelt werden. Da die Eier der Würmer periodisch ausgeschieden werden, ist ein negativer Nachweis kein Beweis für Wurmfreiheit.

Gegen Wurmbefall vorbeugen

Besonders Tiefstroh, warme Temperaturen, Grasfütterung, Weidegang und kontinuierliche Bestossung stellen ein erhöhtes Risiko für Wurmbefall dar. Der SGD empfiehlt jedoch sämtlichen Betrieben eine routinemässige Entwurmung des Bestandes, und zwar sowohl Züchtern wie Mästern.
Die meisten Zuchtbetriebe entwurmen lediglich die Muttersauen und Eber auf dem Betrieb. Dass die Absetzjager vor dem Verkauf ebenfalls entwurmt werden, ist hingegen eher selten.
Aus diesem Grund wird Mastbetrieben empfohlen, nach dem Einstallen in die Mast ihre Tiere zu entwurmen. Neben der Entwurmung sind auch Hygienemassnahmen, wie die Desinfektion mit einem geeigneten Desinfektionsmittel und Leerzeiten vor Neubestossung, wichtige Faktoren, die den Erregerdruck vermindern.

Als Prophylaxe empfiehlt der Schweinegesundheitsdienst SGD der Suisag:

  • Allgemeine Hygiene- und Desinfektionsmassnahmen
  • Rein-Raus
  • Reinigung und Desinfektion vor Neubelegung (Achtung: Viele Desinfektionsmittel zeigen keine Wirksamkeit gegen Wurmeier. Hierfür sollte ein Chlor-Kresol-Mittel gewählt werden.)
  • Leerzeit vor Neubestossung
  • Waschen der Sauen vor dem Einstallen in die Abferkelbucht

Routinemässige Entwurmung

  • Über mindestens 5, besser 10 Tage, da bei der Eintages-Entwurmung die Wanderstadien in Leber und Lunge des Spulwurms nicht getötet werden.
  • Zur Entwurmung sind in der Schweiz Mittel mit dem Wirkstoff Fenbendazol und Flubendazol zugelassen, welche über das Futter verabreicht werden. Neuerdings gibt es auch ein Präparat, welche über das Wasser verabreicht werden kann. (Behandlungsdauer 3 Tage)

Hinweis: Aufgrund ihrer Wirksamkeit gegen Räude dürfen Ivermectin und Dormaectin auf SGD-Betrieben nicht eingesetzt werden.

Wann entwurmen?

  • Sauen: 14 Tage vor dem Abferkeln oder drei Mal pro Jahr (Februar, Juni, September; gilt auch für Eber und Remonten)
  • Jager: vor dem Umstallen in die Mast
  • Mastschweine: wenige Tage nach dem Einstallen in die Mast, damit alle gut fressen