Ein wichtiger Indikator für die Qualität der Milch sowie die Eutergesundheit ist der Zellgehalt. Dieser variiert im Jahresverlauf und im Verlauf eines Kuhlebens.
Metabolische Stressoren wie z. B. ein Energieungleichgewicht oder die Übergangszeit beim Kalben beeinflussen das Immunsystem und damit auch den Zellgehalt. Auch die steigenden Temperaturen haben einen grossen Einfluss auf den Zellgehalt. So sind die Zellzahlen zwischen Juli und Oktober am höchsten.
Einerseits passen Tiere unter Hitzestress ihre Körperfunktionen an, um den Stress zu neutralisieren, was wiederum die Immunfunktion schwächt. Andererseits schaffen hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer optimale Voraussetzungen für das erhöhte Wachstum von Erregern, wodurch der Infektionsdruck und das Risiko von klinischen Euterentzündungen steigen.
Gelingt es, den Hitzestress zu reduzieren, kann der Stoffwechsel entlastet und somit das Immunsystem der Tiere gestärkt werden. Um die Kühe optimal zu unterstützen, gilt es, die Liegeboxen sauber und die Belegdichte im Stall tief zu halten sowie auf eine gute Wasser- und Futterqualität zu achten.
Eine weitere mögliche Strategie ist der Einsatz eines Bolus, welcher Spurenelemente enthält, die im Stoffwechsel als Antioxidantien wirken. Zu Beginn des Sommers können die Kühe dabei noch besser mit hohen Temperaturen umgehen als gegen Ende der heissen Monate.