Euterentzündungen, verursacht durch das Bakterium Staphylococcus aureus, sind in der Schweiz zwar rückläufig. In gewissen Regionen sind sie aber immer noch ein Problem, weil sie schnell von Tier zu Tier übertragen werden können.
Die wichtigsten Genotypen von Staph. aureus, die in der Schweiz vorkommen, sind B und C. Der Genotyp B ist am schwierigsten zu bekämpfen, weil er sehr ansteckend und aggressiv ist und über die Zitzengummi sehr leicht übertragen wird.
Die Alpung birgt ein grosses Risiko einer Euterinfektion, weil dort Kühe aus mehreren Herden gemischt werden. Die Anzahl der infizierten Tiere kann sich innerhalb von drei Wochen verdoppeln. Daher sollte eine Kuhherde, die mit Staph. aureus Genotyp B befallen ist, nicht zusammen mit einer Herde, die frei von diesem Bakterium ist, gealpt werden.
Melkreihenfolge ist wichtig bei der Sanierung
Die Sanierung einer Herde ist möglich. Dabei müssen jedoch strenge Regeln beachtet werden. Die Melkreihenfolge der Kühe muss eingehalten werden. Potenziell positiv auf den Erreger getestete Kühe müssen jeden Monat getestet werden, bis sie zweimal negativ sind. Kühe, die nicht behandelt werden können, müssen geschlachtet werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Genotyp B von Staph. aureus ein Erreger ist, welcher beim Melken leicht übertragen werden kann. Vor dem Alpauftrieb sollten die Herden getestet werden. Bei einem positiven Ergebnis muss die Herde mit strengen Massnahmen vor der Alpung saniert werden.