Sobald die Tages- und Bodentemperaturen über mehrere Tage hinweg 14 Grad oder mehr betragen, erwachen die Kartoffelkäfer aus ihrer Winterruhe und wandern in die umliegenden Kartoffelfelder ein. Mit dem Auflaufen der Kartoffelpflanzen erscheinen auch die ersten Käfer. Eine regelmässige Feldkontrolle einmal wöchentlich ist daher essenziell. Bereits zwei Wochen nach dem Auftreten der Käfer sind die ersten Eigelege sichtbar – ein bis zwei Wochen später schlüpfen die Larven. Je nach Klima und Höhenlage können die Käfer mehrere Entwicklungszyklen durchlaufen. In warmen Sommern und bei spätreifen Sorten drohen erhebliche Ertragsverluste.
Biomittel einsetzen, sobald Schadschwelle überschritten wurde
Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, ausreichend Distanz zum Kartoffelfeld des Vorjahres einzuhalten und Durchwuchskartoffeln zu vermeiden. Auch die Förderung natürlicher Feinde wie Wanzen, Heuschrecken oder Wespen kann helfen, die Population in Schach zu halten. Der Anbau frühreifer Sorten bietet Vorteile, da ein Grossteil des Ertrags bereits gebildet ist, bevor sich der Befall stark ausbreitet.
Der Einsatz von Biomitteln ist dann sinnvoll, wenn die Schadschwelle – ein Eigelege oder zehn Larven pro Pflanze – überschritten wird. Dann sind direkte Bekämpfungsmassnahmen nötig. Im Biolandbau sind die Präparate NeemAzal-T/S und Novodor (Bacillus thuringiensis) zugelassen. Zu Beginn eignet sich NeemAzal-T/S gegen kleine Larven (1–2 mm), während grössere Larven (1,5–3 mm) zu einem späteren Zeitpunkt mit Novodor reguliert werden. Beide Mittel können kombiniert werden. Wichtig: Im Programm «PSM-Verzicht» ist der Einsatz von Neem-Produkten nicht erlaubt.