Die Vorteile von Gras-Klee-Mischungen in der Fruchtfolge sind vielfältig. Eine Studie von Agroscope und der ETH Zürich zeigt nun, dass sie den verfügbaren Stickstoff so effizient nutzen und regulieren, dass sie das Nitratauswaschungs-Risiko tief halten.

Die Studie zeigt: «Die Mischung machts»! Reine Grasbestände benötigten eine sehr hohe Stickstoffdüngung, um produktiv zu sein. Reine Kleebestände zeigten selbst bei niedriger Düngung ein erhöhtes Nitratauswaschungs-Risiko. Gras-Klee-Mischungen hingegen maximierten die Biomassenproduktion bei geringem Auswaschungsrisiko. Dies gelingt ihnen durch effiziente Nutzung von Stickstoff aus Symbiose, Dünger und Boden. Das Gras der Mischung nimmt praktisch allen mineralischen Stickstoff im Boden äusserst effizient auf. Der Klee der Mischung baut auf die Symbiose. Dabei wird der Stickstoff geschützt in den Wurzelknöllchen gebunden und liegt in nichtauswaschbarer Form vor. Zudem kann die Kleepflanze die Symbioseaktivität gezielt dem Bedarf anpassen. So wird ein Stickstoffüberschuss, der nicht verwertet werden kann, verhindert. Zudem versorgte die Mischung die Folgekultur mit Symbiosestickstoff, ohne das Auswaschungsrisiko nach dem Umbruch im Vergleich zum Grasreinbestand zu erhöhen.

 

Gute Erfahrungen: Kommentar von Daniel Vetterli, Biolandwirt, Präsident Thurgauer Milchproduzenten [IMG 2]

Auf unserem Biobetrieb mit Intensivackerbau haben Kunst-wiesen einen hohen Stellenwert in der Fruchtfolge. Nebst dem Futter für die Milchkühe sind sie wichtig für den Humusaufbau und die Bodenstruktur. Es ist die einzige Möglichkeit, Wurzelunkräuter wie Disteln zu bekämpfen. Wir setzen auf Mischungen mit einem hohen Leguminosenanteil mit Mattenklee und Luzerne sowie auf die Gras-Weissklee-Standardmischung SM 330. Im Frühling 2024 hat sich der Wert als Vorkultur vor Mais und Gemüse eindrücklich bestätigt. Es waren die einzigen Parzellen, die beim Pflügen eine perfekte krümelige Bodenstruktur hatten. 

Unser Betrieb ist mit einer Parzelle in einer Grundwasserschutzzone betroffen. Die Klee-Gras-Mischungen absorbieren den Stickstoff und sind sehr wenig auswaschgefährdet. Dafür darf aber erst gepflügt werden, wenn die Folgekultur den frei werdenden Stickstoff des Klees und den Abbau der aufgebauten organischen Substanz verwerten kann. Wir pflügen im Spätwinter oder Frühling vor der Ansaat der Folgekultur.