Der in Dänemark entwickelte Roboter kann Zuckerrüben und weitere Kulturen selbstständig säen und anschliessend jäten. Bei der Aussaat positioniert der FarmDroid die Samen präzise nach einem GPS-Raster, so dass der Roboter weiss, wo sich jedes einzelne Samenkorn befindet. Anschliessend kann er mit Hilfe eines Messers, das an einem Roboterarm montiert ist, zwischen und auf der Rübenreihe jäten.
Die Ergebnisse nach drei Versuchssaisons auf Biobetrieben sind überzeugend. Die Handarbeitsstunden zur Beseitigung von Unkraut konnten stark reduziert werden. Einzig die Unkräuter, welche sehr nahe an den Rüben keimen, können mechanisch nicht erfasst werden.
Mit hochpräziser Technologie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren
Da die BFH-HAFL diese Technologie auch in der konventionellen Landwirtschaft nutzen möchte, unterzeichnete sie mit FarmDroid einen Zusammenarbeitsvertrag zur Entwicklung eines Spot-Spraying-Systems, das auf den Roboter aufgebaut wird. Damit können die Unkräuter rund um die Rübenpflanze bekämpft werden, welche mechanisch nicht erfasst werden.
Die BFH-HAFL hofft, mit dieser hochpräzisen Technologie den Einsatz von Herbiziden, aber auch von Insektiziden, um 90 % reduzieren zu können. Sie testet den ersten Prototyp in diesem Jahr auf dem Betrieb von Nicolas Pavillard in Orges VD.
StandPunkt von Nicolas Pavillard, Landwirt und Lohnunternehmer: Roboter im Praxistest [IMG 2]
Mit Begeisterung stellten wir uns dem Team der HAFL zur Verfügung, um diese neue Technik kennenzulernen. Ich war sehr gespannt, die Fähigkeiten des Roboters in der Praxis zu testen. Die Präzision, mit der er sowohl bei der Aussaat als auch beim Jäten in Kombination mit dem Spot-Spraying arbeitet, ist beeindruckend. Diese Technologie wird uns eindeutig dabei helfen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter zu reduzieren und gleichzeitig saubere und ertragreiche Kulturen zu erhalten.
Sie wird zudem eine Lösung sein, um unseren CO2-Fussabdruck zu verringern und einem Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken. Diese Technologie muss sicherlich noch weitere Fortschritte machen, um sich an die zahlreichen, manchmal weniger optimalen Praxisbedingungen (schwere Böden, Gefälle, geringe Bodenbearbeitung usw.) anzupassen und ihre Arbeitsleistung pro Stunde zu steigern.
Für mich besteht jedoch kein Zweifel, dass diese Art von Technologie in der Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen wird.