Das schnell wachsende, zuckerreiche und strukturarme Frühlingsgras weist eine ungenügende Menge an Magnesium (Mg) auf. Erst recht, wenn die Futterflächen zusätzlich mit Rindergülle oder Kalium-Nitrat gedüngt wurden. Kalium fungiert als Gegenspieler von Mg und setzt dessen Verwertung herab.

Wird die Futterumstellung von Stall zur Weide abrupt vorgenommen, besteht vor allem bei Milchschafen und Milchziegen die Gefahr, an einer Tetanie zu erkranken. Die Tiere bewegen sich in erster Linie steif und zeigen ebenfalls eine verminderte Futteraufnahme. In schlimmen Fällen führt es zum Tod, da die Muskeln von lebenswichtigen Organen (z.B. Herzmuskel) bei einem Mg-Mangel verkrampfen.

Beim Weidestart: Mg-reichen Mineralstoff verabreichen

Deshalb ist es unabdingbar, das ganze Jahr auf eine ausgewogene Mg-Versorgung zu achten. Ein 70 kg schweres Tier benötigt bei einer Milchleistung von 1 Liter rund 3 g Mg pro Tag und bei einer Milchleistung von 3 Liter insgesamt 5 g Mg.

Beim Weidestart empfiehlt es sich, einen Mg-reichen Mineralstoff einzusetzen. Auch eine langsame Fütterungsumstellung während zwei Wochen hilft, einer Tetanie vorzubeugen. Sollte es trotzdem zu Mangelerscheinungen kommen, wird immer die ganze Herde behandelt.

Bei leichten Anzeichen kann Magnesiumoxid über das Futter verabreicht werden. In schweren Fällen muss der Tierarzt beigezogen werden, der Magnesiuminfusionen verabreicht.