Mit dem neuen Verordnungspaket wird das gesamte Budget an Direktzahlungen bis 2025 schrittweise neu verteilt. Das heisst, der Gesamtbetrag an Direktzahlungen von 2,8 Milliarden Franken bleibt gleich, aber gewisse Programme werden gekürzt und andere erweitert.
Konkret heisst das, es fliesst mehr Geld für Produktionssystem-Beiträge PSB, Produktionserschwernis-Beiträge PEB und für die Biodiversität. Damit diese Beiträge und Erhöhungen finanziert werden können, müssen andere Beiträge gesenkt werden.
Budget bleibt, Verteilung ändert
Gesamtbudget bleibt gleich, doch die Verteilung der Beiträge wird folgendermassen geändert:
- Senkung des Basisbeitrags
- Erhöhung des Produktions-erschwernisbeitrags
- Überführung von gewissen REB in Produktionssystembeiträge;
- Aufhebung der Obergrenze von
Fr. 70 000.–/SAK
- Aufhebung der Begrenzung der QI-Beiträge[IMG 2]
Basisbeitrag gesenkt, Produktionssystem-Beiträge erhöht
So wird der Basisbeitrag für die Versorgungssicherheit von ursprünglich 900 Franken auf 700 Franken gekürzt. Auch der Beitrag für Biodiversitätsförderflächen BFF auf Dauergrün-flächen wird gekürzt (siehe die Tabelle unten).
Die Kürzung dieser Beiträge können von LandwirtInnen mit PSB kompensiert werden. Ressourceneffizienz-Beiträge werden schrittweise zu diversen PSB umgewandelt.
Von diesen PSB können aber nur Betriebe mit Ackerbau profitieren. Deshalb werden die PEB erhöht, um eine Direktzahlungs-Umverteilung zwischen den Zonen zu verhindern.
Zudem soll die Direktzahlungsbegrenzung pro Standardarbeitskraft aufgehoben werden. Ursprünglich diente diese dazu, eine übermässige Ausdehnung von Biodiversitätsförderflächen zu verhindern. Jetzt wird die SAK-Begrenzung aufgehoben, da sonst Betriebe mit grossem Einsatz bei den neuen PSB benachteiligt wären.
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Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?
Die Umverteilung der Direktzahlungen hat für jeden Betrieb ganz individuelle Auswirkungen. Grob gesehen kann aber folgendes gesagt werden:
- Betriebe mit Ackerbau im Tal müssen versuchen, die Kürzung des Basisbeitrages (minus 200 Franken/Hektare) mit PSB auszugleichen.
- Betriebe mit Ackerbau in erhöhten Lagen könnten im Vorteil sein, dank erhöhter PEB und der Möglichkeit, PSB zu bekommen.
- Für Gründlandbetriebe in der Bergzone wird es kleinere Veränderungen geben durch Erhöhung der PEB. Dafür können sie keine PSB holen.
- Das grösste Potenzial besteht für Biobetriebe und Spezialkulturen. Zusätzlich zu den Biobeiträgen können häufig ohne grossen Mehraufwand zusätzliche PSB geholt werden, da diese bereits durch den biologischen Anbau erfüllt werden.
- Die grössten Verlierer der neuen Direktzahlungsumverteilung wären möglicherweise Grünlandbetriebe mit Viehhaltung in der Talzone, die den Weidebeitrag nicht erfüllen. Diese können weder von den PSB noch von den PEB profitieren, während der Basisbeitrag gekürzt wird.
Ohne Mehraufwand mittels neuer Programme kann die Direktzahlungskürzung kaum ausgeglichen werden. Wer die finanziellen Auswirkungen für seinen Betrieb genau berechnen möchte oder sehen will, welche Produktionssystem-Programme sich am meisten lohnen, kann dies im Excel-Tool von Agridea machen. Darin können die Direktzahlungen vom letzten Jahr eintragen und mit denen von 2023 verglichen werden.
Mit dem ausführlichen Beitragrechner können die beiträge detailliert berechnet werden.
Weitere Informationen zum Weidebeitrag