Kalk verbessert die Struktur und die biologische Aktivität der Böden. Weniger bekannt ist, dass natürliche Prozesse wie Niederschlag und Verwitterung zu einer stetigen Ansäuerung des Bodens führen. Weiter tragen Wurzelausscheidungen, die Atmung des Bodenlebens sowie gewisse Düngemittel zur Senkung des pH-Wertes im Boden bei.

Der Karbonat-Test zeigt, ob im Boden genügend Kalk vorhanden ist, um die entstehenden Säuren zu neutralisieren. Dazu nimmt man eine zehnprozentige Salzsäure und beträufelt damit sorgfältig den Boden. Enthält der Boden freien Kalk, dann reagiert dieser mit der Salzsäure. Hierbei entsteht das Gas CO2. Das Ausgasen des CO2 kann als Aufbrausen bzw. Knistern wahrgenommen werden. Findet keine solche Reaktion statt, so ist eine Kalkung angezeigt.

Im Biolandbau sind grundsätzlich alle Kalkprodukte zugelassen, welche gemäss beschriebenem Verwendungszweck in der Betriebsmittelliste von Bio Suisse aufgeführt sind. Dazu zählen Algenkalk, kohlensaurer Kalk, Dolomitkalk, Gips sowie Ricokalk. Nicht zugelassen sind hingegen Branntkalk und Löschkalk.

In Abhängigkeit des pH-Werts, des Bodentyps sowie der angebauten Kulturen besteht ein jährlicher Bedarf von 300 bis 600 kg CaO. Ideale Ausbringungszeitpunkte sind Spätsommer (aufs Stoppelfeld), Herbst (in wachsende Gründüngungen) oder auch als Vorsaatenkalkung zu Klee-Gras-Einsaaten.

Die kantonalen Bioberatungen beraten bei Unsicherheiten, welcher Kalk für welche Bedürfnisse am geeignetsten ist.