Besonders in heissen, trockenen Monaten helfen Gründüngungen, den Boden und die Lebewesen darin zu schützen. Unbedeckte Böden können sich auf über 50 Grad erhitzen und werden heisser als Asphalt. Bei solchen Temperaturen sterben Mikroben in der oberen Bodenschicht ab. Diese wären aber zwingend notwendig, um die Bodenstruktur intakt zu halten, damit das Wasser des nächsten Starkregens besser aufgenommen werden kann.
Unter grünen Pflanzen ist der Boden deutlich kühler. Zudem dienen die Wurzelausscheidungen lebender Pflanzen als wichtige Nahrungsquelle für das Bodenleben. Deshalb sollte versucht werden, alle Böden bedeckt zu halten. Während der vegetativen Entwicklung werden bis zu 40 Prozent der Assimilate aus der Fotosynthese in Form von Wurzelausscheidungen in den Boden geleitet. Sobald eine Pflanze in die generative Phase übergeht, entzieht sie dem Boden wieder viele Nährstoffe.
Gründüngungen vor der Blüte knicken
Um mit Gründüngungen das Bodenleben und die Bodenstruktur optimal zu fördern, sollte eine Gründüngung deshalb vor der Bildung von Blütenknospen oder Ähren in ihrer Entwicklung gestoppt werden. Dazu kann der Bestand gemulcht oder mit einer Messerwalze geknickt werden. Sobald das Pflanzgut genügend angewelkt ist, sollte dieses oberflächlich eingearbeitet werden, um die Verrottung zu fördern.
In der regenerativen Landwirtschaft werden doppelte Gründüngungen empfohlen. Dabei wird in eine eingearbeitete Gründüngung gleich eine zweite, oft überwinternde Gründüngung eingesät. Dadurch wird der positive Effekt auf das Bodenleben und die Bodenstruktur verstärkt.