Was bisher geschah

- «die grüne» berichtet laufend, was im Ressourcenprojekt Staffelkulturen passiert, und begleitet die beiden Kulturkombinationen Weizen-Soja und Zuckerrüben-Körnermais von der Saat bis zur Ernte auf dem Betrieb von Reto Minder aus Jeuss FR.

- Genau während der Trockenphase im Juni war das Soja in der Blütenentwicklung. Wie stark der Einfluss auf die Ertragsbildung ist, steht noch offen.

- Reto Minder beobachtete, dass der Weizen im Staffelkulturanbau noch grüner war als derjenige in Reinkultur – möglicherweise aufgrund der geringeren Pflanzendichte im Staffelkulturanbau.

- Reto Minder hat sich bereits Gedanken zum Anbau einer Zwischenfrucht gemacht, welche nach der Sojaernte folgen soll.

[IMG 2]

Endlich ist es so weit: Der Weizen aus der Staffelkultur Winterweizen-Soja wird bei Reto Minder in Jeuss FR geerntet. Ein ungewöhnliches Bild: die grünen Streifen mit Soja zwischen dem reifen gelben Weizen. Die Idee dahinter ist, dass der Boden nach der Weizenernte mit einer etablierten Pflanze, die das Sonnenlicht nutzen kann, bereits wieder begrünt und bedeckt ist.

Damit der Weizen geerntet werden kann und der Soja stehen bleibt, musste die Spurbreite des Dreschers angepasst werden. Diese beträgt drei Meter. Für die nächste Ernte sind 50-cm-Raupen mit einer Auflagelänge von 1,2 m geplant. Dadurch wird das Gewicht besser verteilt und der Drescher fährt genau in den Weizenreihen, ohne das Soja bei der Weizenernte zu überfahren.

«Beim Anbau von Staffelkulturen muss man von der Ernte her zurück bis zur Saat denken, damit es mit den Fahrspuren aufgeht», erklärt Minder.

[IMG 3]

Fahrspur passt, GPS streikt

Das Spursystem wurde von der Saat bis zur Ernte sorgfältig geplant und ausgeklügelt. Es zeigte sich, dass es funktioniert – der Mähdrescher fuhr haargenau auf den Weizenreihen, ohne den Soja zu überfahren.

Allerdings war das GPS so irritiert von den beiden Kulturen auf derselben Parzelle, dass es bei der Ernte des Versuchs streikte. Eigentlich wäre geplant gewesen, die Ernteergebnisse aus dem Staffelkulturanbau mittels Schlagkartierung aufzeichnen zu können. Bei der Weizen-Soja-Kombination funktionierte das nicht. Der Mähdrescherfahrer musste die Maschine nun manuell fahren und führen.

Damit die Weizenerträge der Staffelkultur und der Reinkultur trotzdem erhoben werden konnten, wurde die Menge jeweils separat abgegeben und der Waagschein aufbewahrt.

Der Weizen konnte wegen der Regenperiode erst am 6. August 2025 geerntet werden. Hektolitergewicht und Fallzahl waren sowohl beim Weizen der Staffelkultur als auch der Reinkultur ausreichend für die Vermarktung als Brotgetreide.

[IMG 4]

Der Weizen wurde zu tief geerntet und das Soja beschädigt

Für die Weizenernte kann ein normaler Mähbalken verwendet werden. Vorne dran wurden aber sogenannte «Schiffe» montiert. Diese drücken das Soja leicht nach unten, damit der Weizen darüber abgemäht werden kann, ohne dass das Soja Schaden nimmt.

Leider wurde bei der Ernte der Mähbalken zu tief geführt, wodurch das Soja zum Teil abknickte oder oben abgeschnitten wurde. Das wurde aber erst beim letzten Durchgang bemerkt, weshalb das Soja nur bei vier Reihen die Ernte schadenfrei überstanden hat.

[IMG 5]

Grössere Weizenähren, kleineres Soja

Direkt neben dem Feld mit Staffelkulturen stehen jeweils die beiden Kulturen als Reinkultur. Auffällig ist, dass das Soja in Reinkultur deutlich grösser ist als das Soja in der Staffelkultur. Möglicherweise hatte das Soja in der Staffelkultur wegen des Weizens weniger Licht zur Verfügung.

Reto Minder beobachtete, dass die Weizenähren im Staffelkulturanbau deutlich grösser und besser gefüllt waren als in der Reinkultur. Die Weizenähren aus der Staffelkultur waren bis unten mit Körnern gefüllt, während bei den Ähren aus der Reinkultur die untersten Körner zurückgebildet waren. Vermutlich, weil die Weizenpflanzen im Staffelkulturanbau mehr Licht, Platz und Wasser zur Verfügung hatten.