Kannibalismus kann in jedem Stall vorkommen. Meist zeigt sich die Verhaltensstörung in Form von Schwanzbeissen, aber auch Ohr- und Flankenbeissen sind zu beobachten. Kannibalismus wird in der Regel durch mehrere Faktoren ausgelöst. Die Ursachen sind oft nicht leicht zu erkennen und «Pauschalempfehlungen» somit nicht möglich.
Ist ein einzelner Beisser Verursacher, sollte dieser zügig separiert und falls krank (Rektaltemperatur messen!) therapiert werden. Zusätzlich sind Faktoren wie Klima, Belegdichte, Wasser- und Futterversorgung zu prüfen.
Verschiedene Strategien zur Bekämpfung
Als Symptombekämpfung im Akutfall können verschiedene Mittel ausprobiert werden:
- Teils hilft eine Mineralstoffkur oder das Anbieten von Lecksteinen mit Magnesium.
- Tannäste, Brennnesseln, Kohle und Heu sind weitere beliebte «Hausmittel».
- Wir haben gute Erfahrungen mit aufhängbaren Heukörben gemacht. Diese werden von den Schweinen rege genutzt.
- Weiter gibt es Beschäftigungsartikel wie etwa Kausterne oder man bindet Strohschnüre zu einem Pferdeschwanz zusammen und hängt diesen auf.
- Eine lokale Behandlung mit Bittersprays, Holzteer oder das Versprühen von Lavendelöl sind weitere bewährte Strategien.
Bei wiederkehrenden Problemen muss die Ursache ermittelt werden. Kontaktieren Sie Ihren Berater. SGD-Kunden steht zudem ein Merkblatt «Kannibalismus» mit Checkliste zur Verfügung.