Die Herbstsaison 2020 hat begonnen. Dabei steigt der Druck von Magen-Darm-Parasiten auf den Weiden jetzt an, was vor allem für Jungtiere wie Lämmer und Gitzi zur Herausforderung werden kann. Der Anteil infektiöser Larven erreicht in den Monaten September und Oktober ihren Höhepunkt. Dies ist besonders auf Standweiden extrem. Das Immunsystem der Tiere wird durch einen erhöhten Parasitendruck geschwächt und sie werden anfälliger für weitere Erkrankungen.

In den Herbstmonaten verändert sich auch der Nährstoffgehalt des Futters. Der Eiweissgehalt des Weidefutters steigt an. Werden sehr junge, eiweissreiche Weiden bestossen, kann sich das Risiko für eine Eiweissüberfütterung erhöhen. Das Pansenmilieu verändert sich und ein hoher Ammoniakgehalt im Blut kann zu einer Überbelastung der Leber führen.

Gleichzeitig kann bei einem Weidewechsel auf sehr junges Gras die Gefahr für die Breinieren-Krankheit steigen. Das Bakterium Clostridium perfringens (Typ D) ernährt sich von unverdautem Futter, welches aus dem überforderten Pansen in den Darm gelangt und vermehrt sich dort. Das Bakterium produziert Giftstoffe und die Tiere können innerhalb von wenigen Stunden verenden. Damit die Breinierenkrankheit nicht zum Bestandesproblem wird, gibt es die Möglichkeit einer Impfung.

In den Herbstmonaten ist es wichtig, die Beobachtung der Tiere zu intensivieren und auf keinen Fall abrupte Futterumstellungen vorzunehmen. Ausserdem sollte der Weidebestand regelmässig kontrolliert werden und allenfalls eine Fütterungsergänzung mit Heu in Betracht gezogen werden, um genügend Struktur in der Ration zu gewährleisten.