Es ist nicht ganz «ohne», wenn eine Geflügelherde das erste Mal auf die Weide gelassen wird – sei dies nach einer längeren, behördlich verordneten Stallpflicht oder wenn eine junge Herde vorher noch nie Weideauslauf hatte.

Hühner sind neugierige Tiere. Neue Sachen werden genau inspiziert und bepickt, um deren Fressbarkeit zu untersuchen. So kann es vorkommen, dass die Hennen in den Tagen nach dem ersten Weidegang ein grosses Volumen an Pflanzenteilen, Erde, Steinchen usw. aufnehmen und dabei «vergessen», im Stall genügend nährstoffreiches Futter zu fressen.

Dies kann zu einer Nährstoff-Unterversorgung führen, welche die Leistungsfähigkeit und Krankheitsabwehr reduzieren und das Risiko von unerwünschtem Picken (Gefieder, Zehen) erhöhen kann. Bei langem Gras kann es auch zu Kropf- und Magen-Anschoppungen kommen.

Den Weideaustrieb anfangs beschränken

Daher sollte man bei erstmaligem Weideaustrieb die Dauer des Weidegangs zu Beginn noch beschränken, damit die Hennen auf der Weide nicht zu viele unverdauliche Partikel und stattdessen im Stall genügend Futter aufnehmen.

Auch bei Weide-erprobten Herden gibt es einzelne Tiere, die sehr viel Zeit auf der Weide verbringen. Daher sollte die Weide in den ersten Stunden am Morgen noch geschlossen bleiben, damit alle Tiere schon im Stall gefressen haben und damit auch möglichst keine Eier im Auslauf verlegt werden.

Am Abend empfiehlt sich ein Eintreiben der Hühner spätestens eine Stunde vor Ende des (Licht-)Tages, damit alle Tiere nochmals Futter fressen.