Die Schweizer Walnuss-Produzenten haben sich jeweils in mehr oder weniger eng organisierten Gruppen zusammengeschlossen.
Im «Produktzentrum Nuss» beim Schweizer Obstverband legen sie zusammen mit Branchenvertretern Qualitätsstandard, Mengen und Richtpreise der Schweizer Walnüsse fest. «Wir arbeiten für einen geordneten Markteintritt der Schweizer Nuss», sagt Jean-Pierre Bernhard aus Cossonay, Präsident des Produktzentrums.
Neben den kommerziellen gibt es auch nicht-kommerzielle Walnuss-Pflanzungen. Diese dienen oft der Erhaltung der Sortenvielfalt und der Kulturlandschaft. Der Verein «Nussdorf Frümsen» im St. Galler Rheintal möchte altes Kulturgut erhalten. Er hat im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen einen Sortengarten mit 78 Walnusssorten angelegt und möchte im Juni 2020 den Frümsner Baumnussweg einweihen.
Der Verein «Obstsortensammlung Roggwil» SG hat im Jahr 2015 ebenfalls im Rahmen des erwähnten Aktionsplanes 66 Nussbäume verschiedener Sorten und Herkünfte angepflanzt und gibt das Wissen um die Pflege der Bäume weiter.
Baumnussproduzenten Bern
Loser Zusammenschluss «Nussgruppe» im kantonalen Obstverband «Verband Berner Früchte».
20 Produzenten auf 25 ha
Ziel: Ab 2030 64 Tonnen Nüsse pro Jahr
IG Baumnussproduzenten Thurgau
26 Produzenten auf 37 ha, vor allem laterale Plantagen mit den Sorten Lara und Ferbel, entstanden um die Nussbaumschule Gubler
Ziel: Ab 2030 100 Tonnen Nüsse pro Jahr
Trocknungsstandorte in Hörhausen und Hauptwil Gottshaus
Vermarktung über die künftige «Nuss Thurgau AG», vor allem Schalennüsse und Öl
Walnusskompetenzzentrum in Malans GR
14 Genossenschafter aus dem Bündner und St. Galler Rheintal, dem Puschlav und dem Kanton Luzern
Ziel: Ab 2025 90 Tonnen Nüsse pro Jahr
Vor allem Verarbeitung zu Nusskernen, ebenfalls Verkauf ganzer Nüsse und Verarbeitung zu kaltgepresstem Nussöl bei der St. Galler Saatzuchtgenossenschaft.
Die Nussgesellschaft Wartau
Ein Beispiel für den Zusammenschluss zu einer Produzenten-gemeinschaft ist die Nussgesellschaft Wartau «Nugewa» im St. Galler Rheintal, deren Mitglieder auch Gesellschafter des Walnusskompetenzzentrums in Malans GR sind.
Die fünf Nussbauern haben in den letzten fünf Jahren 1500 Nussbäume auf 10 Hektaren gepflanzt, von denen sie im Jahr 2027 bei Vollertrag etwa 30 bis 40 Tonnen getrockneter Nüsse erwarten.
2019 haben sie 190 000 Franken in die Mechanisierung der Ernte sowie in eine Wasch-, Trocknungs- und Sortieranlage investiert.
Der grösste Teil ihrer Ernte geht an das Knackzentrum in Malans. Einen kleinen Teil lassen sie bei der St. Galler Saatzuchtgenossenschaft zu kaltgepresstem Nussöl verarbeiten oder verkaufen sie als ganze Nüsse. Momentan sucht «Nugewa» keine weiteren Produzenten «Wir müssen zuerst den Markt weiter sondieren», erklärt Geschäftsführer Heinz Müller.
Société coopérative nucicole in der Waadt
27 Genossenschafter auf 108 ha, Hochstamm- und Intensivanlagen
Ziel: Ab 2030 247 Tonnen.
Bis jetzt vor allem Direktvermarktung ganzer Nüsse. Kleinkalibrige Nüsse werden in der Ölmühle Sévery durch ein althergebrachtes Röstverfahren zu Nussöl verarbeitet.
Die Interprofession «Huile de noix vaudoise» hat Anfang März 2020 beim Bundesamt für Landwirtschaft die Geschütze Ursprungsbezeichnung GUP/AOC beantragt.