Vorbereitung ist die Grundlage für den Erfolg. Das gilt auch beim Pflanzen von Hochstamm-Obstbäumen. Gute Baumschulen beraten die LandwirtInnen, geben Tipps zur Sortenwahl und den Pflegemassnahmen.
So weist Toni Suter, Baumschulist in Birmenstorf AG, seine KundInnen zum Beispiel darauf hin, dass ProSpecie-Rara-Sorten entgegen vieler Annahmen nicht besonders robust gegen Krankheiten sind – im Gegenteil.
Sind die Jungbäume ausgewählt und abgeholt, müssen sie möglichst rasch in den Boden. Ist es zum Setzen zu nass oder zu kalt, können die Bäume ein bis zwei Tage in einen Brunnentrog gestellt werden. Bevor die Bäume in den Boden kommen, erfolgt der Wurzelschnitt. Dabei werden die dickeren Wurzeln mit einer scharfen Baumschere angeschnitten, ohne die Feinwurzeln zu verletzen.
Drahtgeflecht schützt den Jungbaum vor Mäusefrass
Toni Suter empfiehlt, die Bäume immer mit einem Mäusegitter zu setzen. Dazu muss das Loch genügend gross sein (mindestens 80 cm Durchmesser und 40 cm Tiefe). Der Jungbaum braucht nicht nur ein Drahtgeflecht, sondern auch einen Pfahl. Empfehlenswert ist ein etwa 2,5 m hoher Akazienpfosten.
Im Loch wird das Drahtgeflecht ausgelegt und mit wenig Erde beschwert. Der Jungbaum wird platziert, das Drahtgeflecht beim Stamm zusammengenommen und fixiert. Wegen Einwachsgefahr darf das Geflecht den Stamm nicht berühren.
Genügend Luft und Wasser für einen guten Start der Hochstämmer
Dann wird das Loch mit Erde gefüllt: Dabei muss die Veredlungsstelle einige Zentimeter über dem Boden sein. Der Jungbaum bekommt einen Stammschutz, damit er gegen den Verbiss von Wildtieren, aber auch gegen den Fadenmäher der Landwirte geschützt ist. Danach wird der Baum an den Pfahl angebunden. Der Baum braucht dabei genügend Luft, damit die Befestigungen beim Dickenwachstum nicht einwachsen.
Als nächstes wird der Baum gut angegossen: So wird sichergestellt, dass die Wurzeln guten Bodenkontakt haben und von Anfang an Wasser aufnehmen können.
Zu guter Letzt erfolgt der Pflanzschnitt. Damit entscheidet sich der langfristige Aufbau der Baumkrone. Idealerweise stehen die drei bis vier Leitäste in einem Winkel von 45 Grad zum Mittelast.
Wer danach seine Obstbäume regelmässig pflegt und Geduld hat, wird nicht nur mit reichem Ertrag und mehr Biodiversität belohnt, sondern investiert weit in die Zukunft. Baumschulist Toni Suter ist da ganz klar: «Einen Baum setzt man für zwei oder drei Generationen.»