Im Bio-Landbau ist Kupfer noch immer das einzig wirksame zugelassene Mittel im Kampf gegen die Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln. In der Schweiz darf pro Hektare höchstens eine Menge von 4 kg Kupfer in einer Saison ausgebracht werden.
Kupfer ist ein Kontakt-Fungizid und wirkt nur vorbeugend. Daher müssen die Kartoffeln bereits vor einem Befall ausreichend geschützt sein. Neuzuwachs muss immer frisch geschützt werden. Und nach einem Niederschlag ist die schützende Kupferschicht abgewaschen und muss ebenfalls erneuert werden.
Werden befallene Pflanzen festgestellt, wird empfohlen – wie im Ökologischen Leistungsnachweis ÖLN übrigens auch – diese aus dem Feld zu entfernen.
Gesteinsmehl, Schachtelhalmbrühe, Magermilch und Molke zeigten in Exakt-Versuchen keine Wirkung
Nebst Kupfer werden teilweise weitere Produkte wie Gesteinsmehl, Schachtelhalmbrühe, Magermilch oder Molke eingesetzt. Während einzelne Produzenten von deren Wirkung überzeugt sind und diese oder weitere Produkte seit Jahren anwenden, konnte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Exakt-Versuchen keine genügende Wirkung dieser Mittel bestätigen.
Es sind Bestrebungen im Gang, den Kupfer-Einsatz im Bio-Landbau zu minimieren oder gar zu ersetzen. Bis auf weiteres wird empfohlen, den Kupfer-Einsatz genau dem Bestand, dem Befalls-Zeitpunkt und der
Witterung anzupassen.
Moderne Technik wie beispielsweise der Einsatz von Ober- und Unterblattspritzung kann einen effizienten Einsatz des Fungizides unterstützen. Moderne Kupfer-Formulierungen helfen zudem dabei, den Wirkstoff gut auf der Blattoberfläche zu verteilen und erhöhen die Regenfestigkeit.
Für Bio-Kartoffelproduzenten gibt es eine besondere Version von PhytoPRE, welche spezifische Empfehlungen für die Behandlungen im Bio-Landbau abgibt.
Auch ist im Bio-Landbau von Kartoffeln die Sortenwahl besonders wichtig, insbesondere auch, was die Resistenzen gegen die Pilzkrankheit Alternaria betrifft: Gegen diese Krankheit gibt es nämlich keine Bekämpfungsmöglichkeit.