Mit der neuen Grosstraktoren-Baureihe Fendt 900 Vario präsentiert Fendt eine komplette Neuentwicklung. Die ersten 900er-Traktoren – welche konsequent auf die Anforderungen von Grossbetrieben und Lohnunternehmern weltweit abgestimmt sind – zeigte Fendt 1995. In der Schweiz werden aus nachvollziehbaren Gründen jährlich nur rund fünf 900er-Traktoren verkauft.
Der Top-Traktor der Fendt 900er-Baureihe fährt erstmals über die 400 PS-Grenze
Unter der Haube der sechsten 900er-Generation von Fendt steckt statt dem bisherigen Deutz-Triebwerk ein komplett neu entwickelter MAN 6-Zylinder-Motor mit 9 Litern Hubraum und Turbolader mit variabler Turbinen-Geometrie. Die Motorleistung der neuen 900er-Traktoren reicht damit von 296 bis 415 PS:
Modell | kW | PS |
Fendt 930 Vario | 217 | 296 |
Fendt 933 Vario | 239 | 326 |
Fendt 936 Vario | 261 | 355 |
Fendt 939 Vario | 283 | 385 |
Fendt 942 Vario | 305 | 414 |
Mit dem neuen Top-Traktor Fendt 942 Vario reicht die 900er Reihe erstmalig über die 400 PS-Grenze hinaus. Unser Video zeigt die spektakuläre Auslieferung der ersten 50 Fendt 900 Vario mit 35 Tiefladern in ebensoviele Länder weltweit.
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Hinter dem Motor folgt der aus dem 1000er bekannte Fendt VarioDrive-Antriebsstrang mit nur noch einem Fahrbereich sowie dem automatischen Allradantrieb. Für diesen wurden der Radstand um 10 cm auf 3,15 m vergrössert und neue Achsen konstruiert, um die 2,20 m hohen Reifen mit der Grösse 750/70 R 44 montieren zu können.
Das Niedrig-Drehzahlkonzept Fendt iD wird zum ersten Mal auch in der 900er Baureihe angewendet. Die Nenn-Drehzahl liegt bei 1700 U/min. Im Leerlauf liegt der Drehzahl-Bereich bei 650 U/min. Das Drehmoment wird je nach Bodenbedingungen dynamisch an Vorder- und Hinterachse verteilt. Die Vorderachse wird separat angetrieben.
Die Entkopplung von Hinter- und Vorderachse vermeidet Verspannungen bei Strassen- und Kurvenfahrten und ermöglicht die volle Zugkraft im Feld. Bei Kurvenfahrten wird der Traktor durch den sogenannten «pull-in turn» Effekt um die Kurve gezogen.
Das FendtONE-System verbindet Traktor und Büro herstellerübergreifend
Erstaunlich ist, dass Fendt sein neues «Flaggschiff» 900 Vario schon vier Monate vor der Agritechnica 2019 in Hannover präsentiert. Ebenso wie das FendtONE-System, das zuerst in der Fendt 700 Vario-Baureihe zum Einsatz kommt, seit Jahren der Bestseller im Fendt-Programm.
Mit FendtONE verbindet Fendt als erster Hersteller die vertraute Bedienung des Traktors über das Terminal (On-Board) mit einer Plattform für Planungs- oder Kontrollaufgaben im Büro (Off-Board). Die Ansicht im Traktor-Terminal und im Büro haben dabei eine einheitliche, durchgängige Ansicht, damit sich Anwender leicht zurecht finden.
Mit FendtONE kann der Anwender seine Aufträge oder Felddaten ortsunabhängig auf seinem Computer oder mobilen Gerät planen, um sie dann über Mobilfunk auf den Traktor zu übertragen.
Im FendtONE System sind vorerst Smart Farming-Anwendungen für den Profi+ verfügbar, zum Beispiel:
- Spurführungs-Funktionen
- der Fendt Task Manager als Anwendung für ein effizientes Aufgaben-Management
- Fendt Guide Sync für das Felddaten-Management sowie
- die Dokumentation des Traktor-Einsatzes
Die FendtONE-Plattform bietet Smart Farming mit offenen Schnittstellen
In der FendtONE-Plattform findet jeder Kunde seine spezifischen Anwendungen, deren Funktionalitäten er sukzessive erweitern kann. FendtONE unterstützt den Anwender bei der Optimierung seiner Arbeitsprozesse, bei der Maschinen-Auslastung und dem Einhalten von gesetzlichen Vorgaben zur Dokumentation.
FendtONE bindet die universelle Datenaustausch-Plattform agrirouter ein und ist damit herstellerunabhängig. Die offenen Schnittstellen erlauben den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen sowie Landwirt und Lohnunternehmer.
Der Anwender behält immer die volle Hoheit über ihre Daten, da agrirouter keine Daten speichert und der Anwender selbst auswählen kann, welche Daten mit anderen Systemen geteilt werden. Der komplette Prozess unterliegt den strengen Richtlinien der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
FendtONE wird zunächst in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien verkauft und dann sukzessive auf den anderen Märkten eingeführt.
Der neue Tiefgang-Ladewagen Fendt Tigo ST für steile Hänge und schwieriges Gelände
Während die riesigen 900er-Traktoren in der Schweiz sicher Exoten bleiben, sind die neuen kompakten, leichten und hangtauglichen Ladewagen Fendt Tigo S und ST für unsere kleinräumigen Verhältnisse gebaut. Sie ergänzen die Ladewagen-Baureihe Tigo MR Profi, MR und MS mit ihren bis zu 50 Kubikmeter Ladung grössenmässig nach unten.
Speziell der Tiefgang-Ladewagen Tigo ST ist für bergige Regionen gebaut, für die Arbeit an steilen Hängen und im schwierigen Gelände. Mit seiner extra grossen Spurbreite von 2,12 m und der je nach Modell um 25 bis 40 cm abgesenkten Plattformhöhe hat der Fendt Tigo einen besonders niedrigen Schwerpunkt. Das sorgt für einen sicheren und stabilen Einsatz auch in Extrem-Situationen.
Fendt Tigo S und ST sind jeweils als Ein- oder Tandem-Achser mit Ladevolumen zwischen 22 und 29 Kubikmeter verfügbar. Die Tandem-Achser haben dabei eine besonders hohe Schlagkraft.
Die Fendt Tigo S und ST-Ladewagen gibt es mit zwei unterschiedlichen Aufbauten: Serienmässig sind sie mit einem abklappbaren Dürrfutter-Aufbau ausgestattet, der sich für das Laden von Heu und für niedrige Durchfahrts-Höhen eignet. Optional ist auch ein hydraulisch klappbarer Dürrfutter-Aufbau verfügbar.
Speziell für den Silier-Einsatz wurde der Ganzstahl-Aufbau entwickelt. Für eine optimale Nutzung der maximalen Ladekapazität bei der Heu-Ernte ist zusätzlich das optionale Heu-Ladepaket verfügbar. Mit Hilfe von Stahlverstrebungen an der Oberseite anstelle von Seilen lässt sich der Wagen effektiver beladen. Das Futter wird optimal verdichtet und die Futterqualität bleibt erhalten.
Fendt-Ballenpressen speichern mit dem intelligent Hay-System die Daten in einem RFID-Chip
Aufsehenerregend ist das neue Intelligent Hay-System in den Fendt Ballenpressen. Die Ballenpressen erfassen während des Pressvorgangs die Daten zur Qualität des Ballens, seiner GPS-Position, der Ballen-Feuchtigkeit, der Lagen pro Ballen sowie Informationen über die Zugabe von Additiven und die Abmasse des Ballens.
In jeden Ballen wird während des Pressvorgangs mit dem dritten oder vierten Garn ein spezielles wetter- und temperaturbeständiges Garn mit einem RFID-Chip eingewoben. Der RFID-Chip gibt jedem Ballen eine Kennzahl, unter der in der Cloud die Ballen-Daten gespeichert sind. Mit diesen Informationen können Ballen entsprechend ihrer Qualität gelagert und gehandelt werden.
Um die Daten am Ballen auszulesen, wird der RFID-Chip gescannt. Über Smartphone, Tablet oder PC werden die Daten in der BaleLink App angezeigt. Der Nutzer kann den Zugang zu diesen Ballen-Daten auch für Händler oder andere Landwirte freigeben. So schafft er Transparenz über die Ballen-Qualität beim Verkauf.