Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung und ist dem Bundesamt für Landwirtschaft BLW angegliedert. Die Forschung erfolgt entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft, wobei sich die Forschungsanstalt auf die Bedürfnisse ihrer Leistungsempfänger ausrichtet.

Der Name Agroscope setzt sich zusammen aus den griechischen Begriffe «agrós» (Acker, Feld) und «skopein» (ansehen, beobachten).

Die Aufgaben von Agroscope

Vom Bund hat Agroscope gemäss Landwirtschaftsgesetz (Artikel 113ff) folgenden Auftrag für die landwirtschaftliche Forschung erhalten:

  • Forschung und Entwicklung im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich (69 Prozent des Global-Budgets)
  • Bereitstellen von Entscheidungsgrundlagen für die Gesetzgebung der Behörden
  • Vollzugsaufgaben im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben im Dienste der Landwirtschaft und der Allgemeinheit (18 Prozent des Global-Budgets)
  • Wissensaustausch und Technologietransfer mit der Praxis, der Beratung, der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Lehre und der Öffentlichkeit (13 Prozent des Global-Budgets)

[IMG 2][IMG 2]

193,5 Mio. Franken für Forschung, Politikberatung, Vollzug, Wissensaustausch und Technologietransfer

Agroscope wird primär vom Bund finanziert und nur teilweise über Drittmittel. Mit einem jährlichen Budget von 193,5 Mio. Franken (2019) forschen 1037 Mitarbeiter, die sich 875 Vollzeitstellen teilen. Davon sind 53 Prozent Männer und 47 Prozent Frauen.

[IMG 4][IMG 4]

Die Verbindung zu Wissenschaft und Lehre erreicht Agroscope unter anderem durch jährlich 1076 Veröffentlichungen, 1350 Vorträge, 107 betreute Dissertationen und 2156 Lektionen an Universitäten, Fachhochschulen und anderen Bildungseinrichtungen.

[IMG 6][IMG 6]

Die strategischen Forschungsfelder von Agroscope

Agroscope hat 17 strategische Forschungsfelder (SFF), die sich an den Herausforderungen der Schweizer Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft orientieren:

  1. Multifunktionale Graslandnutzung und Viehhaltung optimieren und aufeinander abstimmen
  2. Ressourceneffiziente Anbaumethoden und -systeme für den Ackerbau und die Spezialkulturen entwickeln
  3. Leistungs- und marktfähige Pflanzensorten züchten und anbieten
  4. Die Proteinversorgung von Mensch und Tier optimieren
  5. Nachhaltigen, risikoarmen Pflanzenschutz entwickeln
  6. Tiergerechte Haltung und Tiergesundheit stützen und fördern
  7. Tiergenetik und Tierzucht für eine standortangepasste Nutztierhaltung einsetzen
  8. Die mikrobielle Biodiversität für die Land- und Ernährungswirtschaft nutzbar machen
  9. Für sichere Lebensmittel mikrobielle Risiken und Antibiotikaresistenz senken
  10. Qualität und Produktinnovation von Lebensmitteln fördern
  11. Produktionssysteme durch Smart Farming optimieren
  12. Strategische Erfolgspositionen der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft in offenen Märkten aufzeigen
  13. Potenziale erkennen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaftsbetriebe zu verbessern
  14. Nachhaltigkeit und Ökoeffizienz der Landwirtschaft bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen
  15. Den Boden schützen und standortgerecht nutzen
  16. Vielfalt der Arten und Lebensräume der Agrarlandschaft erhalten und nutzen
  17. Die Landwirtschaft für den Klimawandel fit machen und ihren Beitrag zum Klimawandel vermindern

Die Standorte von Agroscope ab 2026 mit dem zentralen Campus in Posieux

Die dezentrale Infrastruktur mit den heutigen Standorten in Avenches, Changins, Liebefeld, Posieux, Tänikon, Wädenswil und Zürich Reckenholz wird ab 2026 verändert.

Neu wird Agroscope ab 2016 einen zentralen Forschungs-Campus in Posieux FR haben (siehe Visualisierung am Anfang dieses Textes).

Dazu je ein Forschungszentrum in Changins VD und Reckenholz ZH sowie zwölf dezentrale Versuchsstationen in (von Ost nach West): Chur GR, Cadenazzo TI, Tänikon TG, Schaffhausen, Wädenswil ZH, Sursee LU, Visp VS, Conthey VS, Leytron VS, Ins BE, Avenches VD und Pully VD.

[IMG 8][IMG 8]