Mit dem Beginn der Weidesaison nehmen viele Freizeitsportler die Wanderschuhe oder das Mountainbike wieder hervor. Dies kann zu gefährlichen Begegnungen auf der Kuhweide führen. Insbesondere Mutterkuhhalter sind von dieser Problematik betroffen. Sicherlich trägt das Fehlverhalten vieler Passanten zu diesen Unfällen bei. Aber auch die Rindviehhalter sind gefordert, Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen.
Die Unfallverhütung fängt damit an, dass die Tiere möglichst von klein auf an den Menschen gewöhnt werden sollten. Ausserdem ist es wichtig, dass Tiere, welche ein aggressives Verhalten zeigen, nicht in öffentlich zugänglichen Weiden gehalten und möglichst ausgemerzt werden.
Warntafeln erklären Verhaltensregeln
Des Weiteren sollte bei Weideeingängen zu einer Mutterkuhherde die offizielle grüne Warntafel mit der Aufschrift «Kuhmütter schützen ihre Kälber – halten Sie Distanz!» gut sichtbar angebracht werden (erhältlich bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL).
Bereits bestehende Tafeln können mit einem Piktogrammkleber nachgerüstet werden, welcher die Wanderer auf die drei wichtigsten Verhaltensregeln aufmerksam macht: «Abstand halten», «Kälber nicht berühren» und «Hund an der kurzen Leine führen». Damit die Signalwirkung nicht verloren geht, sollten die Tafeln entfernt werden, sobald sich die Tiere nicht mehr auf der Weide befinden.
Weitere Massnahmen können im Ratgeber «Rindvieh im Weide- und Wandergebiet» der BUL nachgelesen werden. Dieses Dokument beinhaltet auch eine Checkliste. Diese Liste dient der Prävention, ist aber bei einem Unfall auch ein essenzielles Dokument, um zu zeigen, dass sämtliche Vorsichtsmassnahmen eingehalten wurden. Dies ist wichtig, da Tierhalter gemäss dem Obligationenrecht (Art. 56) für Schäden haften, welche durch ihre Tiere verursacht wurden, sofern sie die nötige Sorgfaltspflicht nicht erfüllt haben.