Fruchtbarkeit ist weltweit seit Jahren in Milchviehherden eine der Hauptabgangsursache. Das wieder erfolgreiche Belegen kann nicht als Einzeldisziplin isoliert betrachtet werden, sondern gleicht viel mehr einem Mehrkampf, in welchem viele Disziplinen erfolgreich absolviert werden müssen, um Erfolg zu haben. Als Basis ist sicher der Kuhkomfort ein Schlüssel zu tragenden Tieren. Oftmals bringen Investitionen in den Kuhkomfort wie optimale Boxenbügel, perfekte Liegeboxenpflege sowie das Sanieren eines Bodens deutlich mehr als teure Zusatzstoffe. Gemäss Studien beeinflusst das Management die Fruchtbarkeit zu rund 40 Prozent und die Fütterung zu rund 30 Prozent.

Bereits in der zweiten Hälfte der Laktation wird die Basis für eine erfolgreiche Fruchtbarkeit in der Folgelaktation gelegt. Kühe dürfen nie, weder vor noch während der Galtperiode, zu fett werden. Auch das ganze Management um die Kalbung (Milchfieber, Gebärmutterentzündung, usw.) ist eine weitere Disziplin, in welcher keine Fehler erlaubt sind.

Die Königsdiziplin ist jedoch, den TS-Verzehr und die Energiezufuhr in der Startphase zu maximieren. Auch subklinische Ketosen müssen verhindert werden. Hier können Ketose-Schnelltests helfen, kranke Tiere frühzeitig zu erkennen. Weiterhin ist Propylenglykol das wirksamste Mittel, um die Kühe hier zu unterstützten. Gerade bei der Brunstbeobachtung ist das Management erneut entscheidend. Mehrmals tägliche Brunstbeobachtung oder auch technische Hilfsmittel können helfen, die brünstigen Tiere aufzuspüren.