Der Verlust von bis zu mehreren hundert Kilo wirksamen Kalk (CaO) pro Hektar und Jahr wird unter anderem durch Auswaschung, Ernteentzügen und dem Einsatz sauer wirkenden Düngemittel verursacht. Eine ausreichende Kalkversorgung beeinflusst die Bodenfruchtbarkeit positiv, da die Bildung von Ton-Humus-Komplexen gefördert und dadurch das Bodengefüge stabilisiert wird. Eine Kalkung ist vor allem auf schweren und erosionsgefährdeten Ackerböden empfehlenswert.
Für den Maisanbau auf schweren Böden mit tiefem pH bietet Branntkalk als Vorsaat-Kalkung eine Massnahme gegen eine mögliche Verschlämmung. Branntkalk wirkt sehr schnell und sollte bei der Saatbett-Vorbereitung oberflächlich eingearbeitet werden. Er zeigt ausserdem eine hygienisierende Wirkung und der Boden kann sich dank verbessertem Porensystem schneller erwärmen.
Besser sind jedoch langfristige Massnahmen wie regelmässige Erhaltungs-Kalkungen, welche den Kalkverlust ausgleichen. Diese werden in der Regel einmal in der Fruchtfolge durchgeführt. Der optimale Zeitpunkt dafür ist nach der Getreide- oder Rapsernte, da die Böden dann meist gut befahrbar sind und der Kalk gleich mit der Stoppelbearbeitung eingearbeitet werden kann. Kalk sollte niemals untergepflügt werden, da er mit der Zeit von selbst in tiefere Schichten wandert.