Erst kurz vor Mitte Juli wurde erster Befall mit Cercospora-Flecken gefunden. Die nötigen Behandlungen folgten kurz darauf. Die Wirkung der Fungizide hält nur etwa drei Wochen lang an. Findet man danach erneut Streubefall oder stark befallene Einzelpflanzen mit Cercospora-Flecken, soll nochmals ein bewilligtes Fungizid eingesetzt werden. Zugelassen sind nur noch zwei Triazol-Wirkstoffe: Difenoconazol (Bogard, Difcor, Spyrale, Slick) oder Proline.

Vorsicht bei Fungizidbehandlungen

Ein Zusatz von Kupfer ist bei jeder Behandlung wichtig. Die Spritzarbeit ist in die Morgen- oder späten Abendstunden nach Sonnenuntergang zu verlegen. Welke Pflanzen sollen nicht behandelt werden. Die Sorten Interessa KWS, Escadia KWS, Novalina KWS und BTS 1740 haben eine hohe Blattfleckentoleranz. Behandlungen nach Mitte August sind bei CR+-Sorten meist nicht mehr angezeigt. Fungizide dürfen nicht eingesetzt werden in angemeldeten IP-Suisse-Rüben oder im Bundesprogramm ohne Fungizid.

Ertragsmässig könnte ein "Durchschnittsjahr" erwartet werden

Nach dem etwas schwierigen und verspäteten Start schlossen etwa die Hälfte der Felder ihre Reihen am längsten Tag, das verspricht wenigstens dem Ertrag eines «Durchschnitt-Jahres» von 73 t/ha. In vielen Feldern oder Feldstellen hat sich der Reihenschluss nicht eingestellt. Meist sind es spätere Saaten oder Parzellen, welche bei der Saat zu nass bearbeitet worden sind. Bei hoher Sonneneinstrahlung und Hitze stehen die Rüben auf solchen Parzellen stark aufrecht und zeigen optische «Nährstoffmangelerscheinungen». In strukturschwachen Böden mit Kalkmangel, tiefen pH-Werten und wenig Humusreserven beginnen Rüben rasch zu welken. In Zukunft lassen sich solche Bilder vermeiden, indem solche Böden mit Ricokalk regelmässig aufgekalkt werden.