Was bisher geschah
- Auf einem Betrieb in Münsingen BE wurde ein Zuckerrüben-Sortenversuch mit Conviso-Smart-Sorten angelegt.
- Gleichzeitig wurde ein Bodenbearbeitungsversuch miteingebaut. Ein Teil der Parzelle wurde im Mulchsaat-Verfahren angebaut, der andere Teil wurde gepflügt.
- Vorkultur war Silomais, gefolgt von einer Gründüngung aus Phacelia und Sareptasenf, welche grün überwinterte. Deshalb wurde der Parzellenteil für die Mulchsaat mit Glyphosat behandelt.
- Die Sorten wurden gespiegelt und auf beiden Parzellenteilen angesät.
- Gesät wurden fünf Sorten: Smart Beppina, Smart Edytka, Smart Manja, Smart Rossada, BTS 4825
- Am 5. April wurden die Zuckerrüben gesät.
- Am 2. Mai erfolgte der erste Split mit Conviso One
Es geht weiter beim Feldversuch mit den Zuckerrübensorten. Bereits etwas mehr als eine Woche nach der Saat waren die Zuckerrüben sichtbar. Dies dank des bereits stark erwärmten Bodens. Bei der Saat achtete Lohnunternehmer Andreas Zwahlen darauf, dass die Saatkörner möglichst in den noch feuchten Horizont gesät werden konnten und trotzdem nicht zu tief lagen. Bei der Mulchsaat musste er den Schardruck höher einstellen als für den gepflügten Teil.
Die Einstellung der Saattiefe erwies sich aber als schwierig. «Das Saatkorn konnte im gepflügten Teil exakter abgelegt werden als bei der Mulchsaat wegen der Erntereste», erklärt Zwahlen. Deshalb sind auch die Saatabstände im gepflügten Teil etwas präziser als bei der Mulchsaat.
Die Saat lief in beiden Parzellenteilen unterschiedlich auf
Trotzdem liefen die Zuckerrüben bei beiden Bodenbearbeitungsverfahren ziemlich unterschiedlich auf. Einige Pflanzen waren erst im Keimblatt, während andere bereits im 2-Blatt-Stadium waren. Es zeigt, dass die kleinen Saatkörner der Zuckerrüben ziemlich anspruchsvoll gegenüber den Saatbedingungen sind. Zwischen den Sorten sind bisher noch keine Unterschiede feststellbar. Viel grösser ist der Einfluss von Bodenqualität, Saatgutablage und Wetter auf die Entwicklung der kleinen Zuckerrübenpflanzen. Am Tag der Saat war der Boden ziemlich trocken, da es eine Woche vor der Saat das letzte Mal geregnet hatte und die Tagestemperaturen schon ziemlich hoch waren. Erst über eine Woche nach der Saat fiel der erste Regen. Möglicherweise hat auch das zum unterschiedlichen Auflaufen beigetragen.
Auch die Bodenqualität zeigt deutliche Unterschiede bei der Entwicklung. Im Aaretal hat es viele Steinadern im Land. Diese stammen von der Aare, welche sich ganz früher durch das Tal schlängelte, bevor sie begradigt wurde. Diese ehemaligen Flussläufe sind bis heute im Feld sichtbar. Dort entwickelten sich die Zuckerrübenpflanzen schlechter als im übrigen Teil der Parzelle. Der Boden der Parzelle ist schwach humos mit 31 Prozent Schluff-Gehalt und somit ein eher leichter Boden.
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Die Saatreihen waren bei der Mulchsaat schlecht sichtbar
Nachdem die Zuckerrüben aufgelaufen waren, kam der Regen und mit ihm kamen auch die Schnecken. Da die Nächte immer noch kalt waren, war auch die Schneckenaktivität noch nicht so gross. Bei der Mulchsaat wurden in der Schneckenfalle Schleimspuren gefunden, beim Pflugverfahren nicht.
Sobald die Zeilen einigermassen gut sichtbar waren, wurden Schneckenkörner ausgebracht. Bei der Mulchsaat war das Ausbringen von Schneckenkörnern eine Herausforderung. Wegen der Erntereste waren die Zeilen trotz ähnlicher Entwicklung deutlich schlechter sichtbar als im gepflügten Teil. Frassschäden durch Schnecken konnten noch keine beobachtet werden, auch der Erdfloh hielt sich noch zurück.
Deutlich mehr Unkraut im Pflugverfahren
Spannend zu beobachten war die unterschiedliche Entwicklung des Unkrauts je nach Bodenbearbeitungsverfahren. Im gepflügten Teil der Parzellen keimten vor allem Ehrenpreis und Taubnesseln. Da die Gründüngung eher spät gesät wurde und lediglich die Phacelia leicht abgefroren ist, hat sich in den Lücken im Frühjahr viel Ehrenpreis und Taubnesseln entwickelt. Bei der Mulchsaat war die Unkrautentwicklung im Vergleich deutlich geringer. Dies ist zum einen auf den Glyphosateinsatz und zum anderen auf die Bedeckung mit Ernteresten zurückzuführen.
Felder anmelden und versichern
Sämtliche mit KWS-Saatgut angesäten Kulturen können innert fünf Tagen nach der Saat angemeldet und versichert werden. Dazu können die Parzellen unter dem «myKWS»-Zugang registriert werden. Die Parzellen müssen eingezeichnet und die Kultur sowie die Sorten eingegeben werden. Sämtliche registrierten Parzellen sind dann gegenüber Frost- und Trockenheitsschäden sowie Frassschäden durch Schnecken und Vögel versichert. Muss die Parzelle umgebrochen und neu angesät werden, erstattet KWS 50 % der Saatgutkosten der Neuansaat – sofern wieder KWS-Saatgut für die zweite Saat verwendet wird.