Bruchkorn entsteht, wenn die Dreschtrommel-Drehzahl zu hoch ist, der Dreschkorb zu nahe an der Trommel ist und zu langsam gefahren wird. Dann ist die Strohmatte zu dünn und die Dreschwerkaktivität zu hoch.

Vermeiden lässt sich Bruchkorn also, indem der Fahrer die Dreschtrommel-Drehzahl tiefer einstellt, den Korbabstand etwas erhöht und schneller fährt. Dadurch wird die Strohmatte im Dreschwerk dicker und die Druschintensität geringer.

Ähren-Verluste vermeiden

Ähren-Verluste hingegen entstehen, wenn die Maschine zu wenig «scharf» eingestellt ist. Die Stroh-Ähren-Korn-Matte ist zu dick und wird zu wenig bearbeitet. Als Folge ist der Korbabstand zu verringern und die Dreschtrommel-Tourenzahl zu erhöhen.

Siebe optimal einstellen

Die Siebe optimal einzustellen sei anspruchsvoll, sagt Corinne Müller: «Ein häufiger Fehler ist, dass die Gebläsezahl zu tief eingestellt ist, aus Furcht, das Korn hinten rauszublasen.» Dabei falle dann die ganze Matte aus Körnern, Spreu und Kurzstroh vorne aufs Sieb und die Körner könnten nicht sauber rausgefiltert werden. 

Überkehr kontrollieren

Wichtig sei auch die Kontrolle des Überkehrs. Was beim Untersieb nicht runterfällt, kommt erneut in die Dreschtrommel. Das ist besonders bei Dinkel heikel, der nicht entspelzt werde. Bei dieser Kultur sei es wichtig, das Untersieb weit genug aufzumachen, sonst verstopfe der Überkehr und müsse mühsam gereinigt werden. Allgemeine empfiehlt Corinne Müller, am Abend wegen der steigenden Feuchtigkeit eher aggressiver zu dreschen.

Für die Einstellungen des Mähdreschers spielt auch die Reife der Kultur eine grosse Rolle. «Wenn es wie im Sommer 2020 ab und zu rein regnet, reift die Frucht schöner ab.»

Faustregel relativiert

Und zu guter Letzt relativiert Corinne Müller die Faustregel von den «drei bis fünf Körner auf die Hand»: «Diese Regel stammt aus der Zeit, als die Schneidwerke drei Meter breit waren. Heute sind die Schneidwerke sechs bis acht Meter breit. Beträgt der Verlust also heute fünf Körner, hat er sich eigentlich halbiert.» (Fünf Körner pro Hand = 0,3 % Verlust bei 7 m Schneidwerksbreite und 8 t/ha Ertrag)