Die Digitalisierung bringt frischen Wind in die Landwirtschaft: Mit Methoden wie Precision Farming lassen sich Betriebsmittel gezielter einsetzen, was nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch Umwelt und Arbeitskräfte schont. Digitale Managementsysteme (Decision Farming) helfen dabei, Ressourcen besser zu planen und zu verwalten.

Für Betriebsleiterfamilien und kantonale Beratungsstellen stellen digitale Anwendungen jedoch neue Anforderungen. Die HAFL untersucht mittels Interviews die ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen der Digitalisierung für Betriebsleiterfamilien. Danach wird eruiert, wie Firmen und kantonale Beratungsstellen Betriebsleiterfamilien bei der Umsetzung von Smart Farming unterstützen.

Filmische Analysen digitaler Erfolgsgeschichten vermitteln zudem zentrale Erkenntnisse für Betriebsleiterfamilien und Beratungspersonen und ein gezieltes Training stärkt die Beratungskompetenz der kantonalen Beratung für Smart Farming.

Das Beratungsprojekt wird in Kooperation mit Agridea, des Beratungsforums Schweiz und des Bäuerinnen- und Landfrauenverbands durchgeführt. Finanzielle Unterstützung leisten die Kantone Freiburg und Thurgau sowie die Firma Fenaco und das Bundesamt für Landwirtschaft. Die Ergebnisse werden 2027 vorliegen.

Beratung auf die digitalen Themen ausrichten [IMG 2]

Kommentar von Marco Mattmann, Leiter Smart Farming, Fenaco

Die Digitalisierung hält in allen Lebensbereichen Einzug – auch in der Landwirtschaft. Viele Chancen liegen auf der Hand: Prozesse können vereinfacht, Arbeitsabläufe optimiert und Ressourcen gezielter eingesetzt werden. Gleichzeitig begegnen viele Bäuerinnen und Bauern dem Thema mit Zurückhaltung. Digitale Hilfsmittel wie Melkroboter, Fütterungsanlagen oder Telemetrie sind auf vielen Höfen längst Realität, doch Fragen zur Datensicherheit, Datenweitergabe und vor allem zur praktischen Einführung bleiben bestehen.

Genau hier setzt das Forschungsprojekt an: Es untersucht, wie digitale Anwendungen sinnvoll auf dem Betrieb implementiert werden können. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Agrarberatung. Denn digitale Lösungen sind kein Selbstzweck, sondern Werkzeuge, die – richtig eingesetzt – den Alltag erleichtern und Mehrwert schaffen.

Die Beratung wird sich künftig noch stärker auf digitale Themen ausrichten, um die Bauernfamilien bei diesem anspruchsvollen Wandel zu begleiten.