Während der Winterfütterung erhalten wir einen Überblick über die Futterqualitäten. So praktisch der Silomais-Anbau ist, so schnell können wir uns für das ganze Jahr Probleme einhandeln, wenn wir den Erntetermin falsch wählen oder nicht sauber arbeiten. Die sensorielle Beurteilung gibt uns Auskunft über die Silagequalität und unsere Arbeitsweise.

Der Geruch einer fehlerfreien Maissilage ist angenehm fruchtig, ohne falsche Duftnote. Sticht es in der Nase, weist dies auf einen hohen Anteil an Essigsäure hin. Das ist nur bedingt erwünscht. Essigsäure hilft zwar den pH-Wert zu senken, dafür leidet die Appetenz. Essigsäure entwickelt sich häufig, wenn die Milch-säuregärung nur langsam anläuft. Wurde ein Siliermittel mit hetero-fermentativen Milchsäurebakterien eingesetzt, kann dieser Geruch von diesem herrühren, da diese Bakterien einen erheblichen Anteil an Essigsäure produzieren können.

Fehlgärungen durch Hefen oder selten durch Buttersäurebakterien

Häufig treten Fehlgärungen durch Hefen auf (Schnapsgeruch). Diese entwickeln sich, wenn sehr viel Stärke zur Verfügung steht und die Milchsäurebakterien diese zu wenig schnell abbauen.

Selten verursachen Buttersäurebakterien bei der Maissilage eine Fehlgärung (Geruch nach Erbrochenem).

Die landwirtschaftliche Schule Gangeneuve rät: Werden Fehlgärungen festgestellt, muss die Ursache gesucht und Massnahmen für die nächste Ernte geplant werden. Häufigsten Ursachen für Fehlgärungen findet man bei undichten Silierbehältern, ungenügender Verdichtung, zu lange oder schlechte Schnittqualität oder dem falschen Erntetermin.