Das Projekt «Stickstoffeffizienz steigern und Stickstoffverlustrisiken reduzieren» im Kanton Zürich testete konkrete Massnahmen zur Reduktion von Stickstoffverlusten bei gleichbleibender Produktionsleistung.
Zentrale Massnahmen umfassten die Optimierung der Milchviehfütterung, die Verbesserung der Wirkung von Hof- und Mineraldüngern, pflanzenbauliche Anpassungen sowie die Reduktion von Ammoniakverlusten durch Gülleseparierung und Biogasanlagen.
Ziel des Projekts: je nach Betriebstyp die Stickstoffeffizienz um 5 bis 10 Prozent zu steigern und die Stickstoffüberschüsse um 5 bis 10 Prozent zu senken. Das Projekt soll die Möglichkeiten und Grenzen der Hoftor-Bilanzmethodik bestimmen und ein wirkungsbasiertes Abgeltungsmodell prüfen.
Gezielte Düngung ist machbar, Fütterung herausfordernd
Michael Frey, Landwirt aus Zwillikon ZH, nahm am N-Effizienz-Projekt teil, um die Stickstoffeffizienz seines Milch- und Ackerbaubetriebs genau zu analysieren. Schon zuvor setzte er auf effiziente Massnahmen wie Unterfuss- und Schleppschlauchausbringung. Besonders schätzt er die Hoftor-Bilanz, da sie sämtliche Stoffflüsse des Betriebs erfasst und präzisere Aussagen zur Nährstoffeffizienz ermöglicht als die Suisse-Bilanz.
Im Rahmen des Projekts testet Frey verschiedene Optimierungen, dazu gehören ein Fütterungsplan mit Grundfutterbeprobung, eine optimierte Düngungsplanung mit Güllebeprobung und die Berücksichtigung der Vorkultur. Zudem werden Entec-Dünger und der Nitrifikationshemmer Piadin bei der Maisdüngung erprobt. Auch Präzisionstechnik wie Section Control und EMC-Durchflussmengensteuerung im Düngerstreuer sowie die Aufbereitung eines Teils der Gülle in der Biogasanlage sind Teil des Projekts.
Während teilflächenspezifische Düngung und N-Min-gestützte Düngeplanung im Ackerbau laut Frey gut umsetzbar sind, gestaltet sich die Fütterungsoptimierung für ihn schwieriger. Es sei nicht einfach, mit weniger Kraftfutter die gleiche Milchleistung nur aus dem Grundfutter zu erzielen. Wenn die Milchleistung zu stark abnehme, verschlechtere sich auch die N-Effizienz der Fütterung.
Auch das Wetter beeinflusst die Nährstoffeffizienz stark, da geringere Erträge durch ungünstige Witterung die Bilanz verschlechtern.
Ziele erreicht, Massnahmen zeigen Wirkung
Die Verantwortlichen des N-Effizienz-Projekts präsentierten am 27. März2025 ihre Ergebnisse: 17 von 19 Betrieben konnten ihren Stickstoffüberschuss erfolgreich reduzieren, und alle Betriebstypen steigerten ihre Effizienz. Dennoch erreichten nur sieben Betriebe die angestrebte Effizienzsteigerung von 5 bis 10 Prozent. Viele Landwirte setzen die Massnahmen trotz auslaufender Förderung fort.
Frey hofft, dass die Erkenntnisse in die Agrarpolitik einfliessen, um den Aufwand der Datenerfassung sinnvoll zu nutzen und zur Optimierung der Prozesse beizutragen.