Die HAFL hat beim Ressourcenprojekt Staffelkulturen (Stak) den Lead bei der wissenschaftlichen Begleitung. Dabei wird sie vom FiBL und der Agrofutura unterstützt. Die wissenschaftliche Begleitung untersucht dieses neuartige Anbausystem insbesondere auf ihre Ressourcenausnutzung und deren Effizienz. So ist das quantitative Wirkungsziel des Projektes, die Stickstoff- und Pflanzenschutzmittel-Effizienz innerhalb der Projektflächen des Staffelanbaus im Vergleich zu den in Reinkultur angebauten Kulturen um mindestens 20 Prozent zu steigern.

Die HAFL überprüft dies zum Beispiel mit dem Einsatz von Bodensonden, welche Bodentemperatur und -feuchtigkeit messen, mit Ertragskarten, welche parzellengenau Erträge liefern, und Ganzpflanzen-Ernten, um das C/N-Verhältnis für die Berechnung der N-Effizienz zu gewährleisten. Dies sind nur einige wenige Messungen, die durchgeführt werden.

Daneben finden kulturspezifische Abklärungen zur Qualität des Erntegutes, Erhebungen zum Krankheits- und Schädlingsdruck und der Wirtschaftlichkeit dieses neuen Anbausystems statt.

Gewisse Erhebungen und Messungen, welche bisher in einem Reinbestand erhoben worden sind, müssen in der Stak neu gedacht werden, damit dieses Anbausystem zum Reinbestand vergleichbar ist. Dies stellt die Feldforschung vor neue Herausforderungen.

 

 

Kommentar von Cécilia Guggisberg, Swiss No-Till: Doppelt säen, besser ernten mit Staffelkulturen [IMG 2]

Staffelkulturen sind ein vielversprechender Ansatz für eine ressourcenschonende Landwirtschaft mit doppeltem Nutzen. Dabei wachsen zwei Hauptkulturen während einer gewissen Zeit der Wachstumsperiode gleichzeitig auf demselben Feld. Sowohl Saat als auch Ernte der beiden Kulturen erfolgen zeitlich gestaffelt, zum Beispiel Winterweizen und Sojabohnen.

Staffelkulturen haben das Potenzial einer höheren Flächenproduktivität bei gleichzeitiger Reduktion von Hilfsstoffen wie Pflanzenschutzmitteln und Düngern. Durch den Anbau von zwei Kulturen kann eine möglichst permanente Bodenbedeckung erreicht werden, was sich positiv auf die Bodenstruktur und deren Fruchtbarkeit auswirkt, indem die Humusbildung gefördert und die Erosion reduziert wird – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Staffelkulturen können zudem die Biodiversität fördern und eine doppelte Ernte ermöglichen. Das Projekt wird finanziert von den Kantonen AG, BE, FR und SO sowie vom Bundesamt für Landwirtschaft. Es dauert von 2024 bis 2030, die wissenschaftlichen Auswertungen sind 2031 abgeschlossen.