Abdrift kann teuer werden: Die betroffene Kultur darf im schlimmsten Fall nicht als Bio-Produkt verkauft werden und die Fläche muss je nach Situation neu auf Bio umgestellt werden. Das verursacht grosse finanzielle Einbussen.

Um die Abdrift-Problematik zu vermeiden, ist es wichtig, dass Bio- und ÖLN-Landwirte miteinander sprechen. Für gefährdete Flächen können vorbeugende Massnahmen festgelegt werden.

Das Abdrift-Risiko einschätzen und das Gespräch suchen

Für die Risikoabschätzung muss sich der Bio-Landwirt überlegen, bei welchen Flächen überall konventionelle Parzellen angrenzen. Im Gespräch mit dem Nachbarn kann die Bewirtschaftungsart in Erfahrung gebracht werden. Je nach Kultur und Bewirtschaftungsintensität ist das Risiko unterschiedlich gross. Wird die Parzelle im Extenso-Programm bewirtschaftet, ist das Risiko viel geringer. Windrichtung und Exposition der Parzelle spielen zudem eine wichtige Rolle. Wo ein erhöhtes Risiko für Abdrift besteht, können Pufferstreifen oder Hecken angelegt werden. Als Pufferstreifen können zum Beispiel Grasstreifen eingeplant werden.

Die Problematik gibt es auch beim Einsatz von Kunstdünger. Besonders in Hanglagen ist das Risiko höher, dass durch Erosion oder Abschwemmung Dünger auf Bio-Parzellen gelangen. Einige Massnahmen gegen Abdrift von Pflanzenschutzmittel helfen auch, Düngereinträge zu vermeiden.

Unser Tipp vom Wallierhof: Es ist sehr wichtig, dass benachbarte Landwirte über diese Problematik sprechen. Nur gemeinsam können hier sinnvolle Lösungen erarbeitet werden. Für die Gesprächsführung kann das neue Merkblatt vom FiBL «Abdrift vermeiden im Bio-Landbau» Hilfestellung bieten.