Die Schlachtung von Jungrindern in der Direktvermarktung ist ein Thema, das alle bewegt. Eine ruhige, möglichst stressfreie Schlachtung hat einen direkten Einfluss auf die Fleischqualität: Wenn das Tier gestresst ist, setzt sein Körper Adrenalin frei, welches Energiereserven im Körper mobilisiert, die dann bei der Fleischreifung fehlen.
Wie können schlachtreife Absetzer möglichst stressfrei ins Schlachthaus gebracht werden? Mehrere Studien beweisen, dass sich eine gute Mensch-Tier-Beziehung äusserst positiv auf die Fleischqualität auswirkt.
Es ist wichtig, Schlachttiere an den Transportanhänger zu gewöhnen. Falls die Tiere noch nie mit einem Anhänger transportiert wurden, kann man den Anhänger vorgängig in den Laufhof oder die Weide stellen, damit die Tiere das Gefährt erkunden können. Wie man Tiere einlädt, so steigen sie aus. Wurden sie mit viel Stress eingeladen wurden, steigen sie auch so aus.
Rinder sind Herdentiere: Deshalb bedeutet es für sie grossen Stress, wenn sie alleine transportiert werden. Leider schreibt die Fleischhygieneverordnung vor, dass alle verladenen, am Schlachthof angekommenen Tiere, geschlachtet werden müssen. Dabei wäre es durchaus sinnvoll, wenn man nur ein Tier schlachten möchte, dass man die Mutter mittransportiert und dann wieder nach Hause nimmt.
Für die Schlachtung bestimmte Tiere lassen sich am einfachsten aussortieren, in dem man die ganze Herde in den Stall treibt und dann Schritt für Schritt alle Tiere wieder aus dem Stall lässt, die nicht für den Transport bestimmt sind.