Nebst der Erstversorgung der Lämmer/Gitzi soll nach der Geburt auch dem Muttertier grosse Beachtung geschenkt werden. Der Geburtsstress zusammen mit einer einsetzenden hohen Milchleistung und einem noch tiefen Trockensubstanz-Verzehr begünstigen bei säugenden/laktierenden Schafen und Ziegen Stoffwechselentgleisungen.

Direkt nach der Geburt ist das Volumen des Pansens bei den Kleinwiederkäuern aufgrund der vorangegangen Trächtigkeit zwischen 10 bis 15 % reduziert. Erst fünf Wochen nach dem Ablammen/Abgitzeln erreicht der Pansen wieder sein maximales Verzehrsvolumen.

In der Säugezeit weisen die Muttertiere einen hohen Nährstoffbedarf auf. Um diesen aufgrund der reduzierten Futteraufnahme decken zu können, mobilisieren die Tiere Körperfett zur Energiegewinnung. Bis zu 2 kg Gewichtsverlust pro Säugemonat ist bei den Kleinwiederkäuern tolerierbar. Die Körperkondition sollte dennoch nicht unter die Note 2,0 fallen.

Ketonkörper hemmen zusätzlichen den Appetit

Beim Abbau von Körperfett entstehen Ketonkörper (KK) als Abfallprodukt. KK hemmen zusätzlich den Appetit und können zu einer Leberverfettung führen. Je höher die Verzehrsdepression und je höher die Körperfettmobilisierung, desto mehr KK entstehen.

Nebst Raufutter von bester Qualität (mindestens 5,5 MJ NEL/kg Trockensubstanz), kleinen (200 bis 300 g) Kraftfutterportionen und einer ad libitum-Fütterung können den Muttertieren täglich 5 bis 15 g gemahlene Bockshornkleesamen in die Ration gemischt werden. Bockshornklee fördert den Appetit.