In Graubünden war das Braunvieh bis in die 1960er-Jahre die Einheitsrasse. Heute ist das anders. Ab 1967 wurden die damals «Original Braunen» mit ihren amerikanischen Verwandten gekreuzt, damit auch sie mehr Milch produzieren.
Statt 3500 bis 4000 Liter Milch im Jahr erbrachten die neuen Brown-Swiss die doppelte Milchmenge. Die Milchschwemme war programmiert. Auf der Suche nach Alternativen zu den Butterbergen kamen mit der Fleischproduktion auch fremde Rassen in den Stall.
Wie Mario Bühler, Leiter des Ressorts Tierhaltung an der landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte Plantahof, heute sagt, ist eine ideale Kuh für Graubünden eine Illusion. Es gebe hingegen die ideale Kuh für einen jeweiligen Betrieb. Und auch der ehemalige Chef des kantonalen Amtes für Landwirtschaft, Alexander Dönz, bilanziert, dass die damalige Propagierung einer Einheitskuh eine falsche Politik war.
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«Die ideale Kuh» wird am Freitag, 13. August 2021 um 07.00 Uhr auf 3sat ausgestrahlt.