Die meisten tropischen Früchte werden unter Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngern angebaut und legen weite Transportwege zurück.  Doch durch neue Anbaumethoden können tropische Früchte auch in Europa wachsen: nachhaltig, Wasser- und CO2- sparend. Und in Kolumbien gedeihen Bananen künftig fast plastikfrei.

Im Tropenhaus Klein Eden in Oberfranken wollen Gärtnerinnen, Gärtner, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beweisen, dass der Anbau tropischer Früchte auch in Deutschland gelingen kann. Genutzt wird Industrieabwärme, gewässert wird mit Regenwasser, gedüngt mit Fischkot - ein Forschungsprojekt der Universität Weihenstephan.

Im spanischen Andalusien sind die Farmerinnen und Farmer einen Schritt weiter: Sie produzieren bereits in großen Mengen tropische Früchte, ressourcen- und CO2-sparend. Maria Martinez ist Vorreiterin der neuen tropiteranischen Bewegung. Drei Tage nach der Ernte sind ihre Bio-Mangos und Avocados bei den Konsumentinnen und Konsumenten auf dem Tisch. Durch effiziente Bewässerung verbrauchen ihre Früchte nur ein Drittel des Wassers, das konventionell angebaute Avocados und Mangos derzeit durchschnittlich benötigen.

Die Banane ist Deutschlands liebste Importfrucht: 11,4 Kg Bananen isst jede(r) Deutsche im Jahr. Damit ist die sie die zweitliebste Frucht im Lande, hinter dem Apfel. Im Bananenanbau entstehen mehr als 700 kg Plastikmüll pro Hektar, weil unter der Plastikfolie ein Insektizid direkt auf die Bananenfinger aufgetragen wird. Müll, der selten recycelt wird. Das will Louis Hesselholt ändern. Im kolumbianischen Santa Marta baut er Bio-Bananen an. Er ist ein Pionier im plastikfreien Anbau. Mit seinem Team entwickelte er Sisalschnüre, die Nylonseile ersetzen und Papiertüten anstelle von Plastiksäcken. Diese werden vor Ort im Biokompost recycelt - das verbessert gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit und schafft eine Kreislaufwirtschaft auf seiner Farm.

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«Tropenfrüchte ohne Reue - Ökologisch, fair und lecker» wird ausgestrahlt am Freitag, 19. November um 19.40 Uhr auf Arte.