Auch bei Käfern und Wildbienenarten sieht es nicht besser aus - über die Hälfte ihrer Arten stehen in Hessen auf der Roten Liste. Der aktuelle Artenrückgang ist der grösste seit dem Aussterben der Dinosaurier – weltweit sprechen Wissenschaftler vom «Sechsten Grossen Massensterben». Er ist menschengemacht, und er findet auch hier vor unserer Haustüre statt: Die Vielzahl von Insekten, die früher die Wiesen, Felder, und nach längeren Autofahrten auch die Windschutzscheiben bevölkerten, nimmt zurzeit dramatisch ab. Bis zu achtzig Prozent der Masse an Insekten ist in den letzten dreissig Jahren verloren gegangen, warnte der Krefelder Entomologische Verein.

Viele Naturschützer sehen dabei die Landwirtschaft besonders in der Verantwortung - Monokulturen, Pestizide und Überdüngung zerstören die Lebensgrundlagen der Insekten. Bäuerinnen und Bauern fürchten dagegen um ihre wirtschaftliche Existenz, wenn sie die teuren Insektenschutzmassnahmen nicht durch die Verkaufspreise für ihre Lebensmittel decken können. Für Rettung der Insekten gibt es keine einfache Lösung, und keine klare Schuldzuweisung.

Autor Niklas Vogel begibt sich auf die Spuren von Schmetterlingen, Bienen und andere n Insekten, spricht mit Insektenforschern und Imkern, Landwirten und Naturschützern. Er geht den Ursachen des Insektensterbens nach, fragt nach seiner Bedeutung für uns Menschen, und danach, wie wir den Trend vielleicht noch umkehren können.

Mehr zur Sendung:

«Fliegen, flog, geflogen – Vom dramatischen Sterben der Insekten» wird ausgestrahlt am Sonntag, 19. Juni 2022 um 18 Uhr auf hr2-kultur. Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.