Die Bedeutung der bäuerlichen Strukturen und ihre wirtschaftliche Funktion gingen in den vergangenen Jahrhunderten stark zurück: Um 1800 arbeiteten 80 Prozent der Deutschen in der Landwirtschaft, heute sind es noch drei Prozent. Die Wochenmärkte in Klein- und Grossstädten stemmen sich gegen diesen Schwund. Allein in Baden-Württemberg gibt es über 400 solcher Märkte. Die Verbraucherinnen und Verbraucher achten nicht nur auf den Preis, sondern immer öfter auch auf Herkunft und Qualität der Lebensmittel.

Neue Wege finden, um zu bestehen

Um gegen die Konkurrenz zu bestehen, suchen sogar Traditionsbetriebe neue Wege und investieren in moderne Technik sowie neue Vertriebsformen, um die Höfe, die oft seit Generationen in Familienbesitz sind, zu erhalten. Johannes Lenz aus Steinborn bei Bitburg hat mit 25 Jahren einen Familienbetrieb mit 210 Kühen übernommen. Viel Verantwortung und ein voller Tag. Auch die angehende Bäuerin Madita Ott, die gerade eine Lehre macht auf einem Bauernhof am Bodensee, ist stolz darauf, selbst etwas zu erwirtschaften.

Bioprodukte punkten

Regionale Produkte und Bioprodukte wurden in den vergangenen Jahren immer wichtiger. Wie man Biogemüse mit Überzeugung in einem kleinen Betrieb anbaut, beweist Susanna Leopold, die es - der Liebe wegen - ins Schwäbische verschlagen hat. Dagegen ist aus dem Gärtnermeister Eugen Geil bei Speyer ein Manager geworden, der ganz Europa mit Radieschen beliefert und auf seinem Hof ein Container-Dorf für seine Arbeiterinnen und Arbeiter aus Rumänen und Polen eingerichtet hat. Dass ein Bauernhof sogar eine ideale Alten-WG mit eingebautem Pflegeheim sein kann, beweist ein Betrieb aus dem Westerwald.

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«Der Südwesten von oben - Unsere Bauernhöfe» wird ausgestrahlt am Donnerstag, 3. Februar 2022 um 10.15 Uhr im SWR. Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.