Willi Kremer-Schillings ist in Deutschland bekannt wie ein bunter Hund. Unter dem Namen «Bauer Willi» schreibt er seit 2014 einen Blog mit mittlerweile Hunderten von Beiträgen. Und dazu dreht «Bauer Willi» auch mehrere Hundert Youtube-Videos. Fachlich immer kompetent, im Ton aber gerne emotional und oft provokant.

So initiierte er die Aktion Grüne Kreuze (die wiederum das Titelbild für sein Buch «Satt und unzufrieden» lieferte). Dabei protestierten deutsche Landwirte mit der Aufstellung grüner Holzkreuze gegen neue Regulierungen und für mehr Respekt für ihre Arbeit.

Wer steckt hinter «Bauer Willi»?

Der Agraringenieur Willi Kremer-Schillings war bis 2014 zuerst für ein Pflanzenschutzunternehmen, dann für den drittgrössten deutschen Zuckerproduzenten tätig. Den eigenen Landwirtschaftsbetrieb in der Mitte zwischen Köln und Düsseldorf führte er in dieser Zeit im Nebenerwerb. Seit 2014 bewirtschaftet er den Ackerbaubetrieb mit 40 ha Zuckerrüben, Raps und Getreide selbst – und hat daneben Zeit zu schreiben.

Informationen zum Buch
«Satt und unzufrieden – Bauer Willi und das Dilemma der Essensmacher» von Willi Kremer-Schillings
Taschenbuch mit 288 Seiten
Westend Verlag; 1. Auflage, 2023
24 Franken
ISBN 978-3-86489-395-7

«Bauer Willi» schreibt gerade heraus, ist unbequem und direkt. Er fordert auf der einen Seite von den KonsumentInnen mehr Wertschätzung für die Lebensmittel und die Arbeit der LandwirtInnen – auf der anderen Seite von den LandwirtInnen mehr Offenheit und Transparenz. Damit wurde «Bauer Willi» zu einer Marke.

Zwei Bücher wirbeln Staub auf

2016 veröffentlichte Kremer-Schillings sein erstes Buch mit dem programmatischen Titel «Sauerei! – Bauer Willi über billiges Essen und unsere Macht als Verbraucher», in welchem er das Spannungsfeld zwischen LandwirtInnen und VerbraucherInnen beschreibt.

2023 erscheint sein zweites Buch mit dem ebenso programmatischen Titel «Satt und unzufrieden – Bauer Willi und das Dilemma der Essensmacher».

Beide Bücher haben das Zeug zum Aufreger. Wie schon für den Erstling «Sauerei!» und seine Blog-Beiträge wird Kremer-Schillings auch für «Satt und unzufrieden» wieder die (oft orchestrierte) Empörung der Kritiker um die Ohren fliegen wie die Jauche hinter dem Güllefass.

Die Zielkonflikte der Landwirtschaft

Das Buch ist unterteilt in acht Kapitel:

  1. Wandel des gesellschaftlichen Klimas
  2. Die Meinung des Bürgers
  3. Die Stimmen der Essensmacher – oder – Das Artensterben der bäuerlichen Landwirtschaft
  4. Die kritischen Themen, die Zielkonflikte und eine andere Sicht
  5. Bauern und Politik – warum das Sterben der bäuerlichen Landwirtschaft weitergehen wird
  6. Wettlauf zwischen Pflug und Storch
  7. Kommunikation
  8. Blick nach vorn

Kremer-Schillings weist darin auf die Zielkonflikte der Landwirte hin:

  • Umweltschutz, Klimaschutz, Artenschutz und Tierschutz auf der einen Seite
  • die hochwertige Lebensmittelproduktionzu Billigpreisen auf der anderen Seite

«Wenn zum Beispiel (in Deutschland) der Marktanteil von Bio-Schweinefleisch nur 1 Prozent beträgt, gleichzeitig aber die Massentierhaltung kritisiert wird, stimmt etwas nicht», schreibt Kremer-Schillings. Und pointiert meint er dazu: «Wer ein Hähnchen für 2.79 Euro kauft, gibt an der Supermarkt-Kasse das Recht ab, sich über Massentierhaltung aufzuregen.»

Er verschont aber auch die «Vollgas-Bauern» nicht – und schon gar nicht die vorgelagerte und nachgelagerte Industrie, die Discounter und Supermärkte, die Politiker und den Bauernverband.

Kremer-Schillings würde es sich aber (zu) einfach machen, wenn er nur kritisieren würde. Tatsächlich schaut er im letzten Kapitel nach vorn und zeigt Lösungsvorschläge und Modelle für die Zukunft der Ernährungswirtschaft und die Landwirtschaft auf.

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