Mortellaro hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Klauenerkrankungen des Schweizer Milchviehs entwickelt. In mehr als 70 Prozent der Betriebe kommt Mortellaro vor und nimmt in vielen Herden überhand. Nur mit Vorbeugung und Behandlung kann Mortellaro kontrolliert werden. Mit einem Plan, Konsequenz und Disziplin gelingt es Mortellaro langfristig zu reduzieren.

Die Krankheits-Stadien von Mortellaro

Aktive Stadien sind ansteckend, müssen behandelt und unter einen Verband gebracht werden:

M1: kleinere Stadien bis 2 cm

M2: das akute, meist schmerzhafte Stadium (ulzerative Form)

M3: heilende Stadien, sind meist mit einem dunklen Schorf bedeckt

M4: chronische Stadien, die durch oft wuchernde Hautveränderungen gekennzeichnet sind; dabei sind die Läsionen nahezu schmerzfrei

Mortellaro muss schnell und konsequent behandelt werden

Je früher behandelt wird, desto schneller heilt die Läsion wieder ab. Wer nur einmalig ohne Erfolgskontrolle behandelt, riskiert, dass viele Läsionen in das chronische M4 Stadium übergehen.

Chronisch an M4 erkrankte Tiere scheiden zwar keine Bakterien aus, bieten diesen aber in den chronischen Läsionen einen Rückzugsort. Sobald das Immunsystem der Kuh geschwächt ist, kann dieses chronische Stadium wieder zu einem aktiven werden. Man spricht dann vom M4.1 Stadium. Ziel ist die Behandlung bis zur vollständigen Abheilung (Stadium M0).

Dermatitis Digitalis DD

Die Mortellaro’sche Krankheit (Dermatitis Digitalis) oder Erdbeer-Krankheit ist eine multifaktoriell bedingte infektiöse Klauenerkrankung, die von Bakterien verursacht wird. Die Infektion entsteht durch Eindringen der Bakterien in die Haut.

Typischerweise findet man die «Erdbeeren» im hinteren Bereich der Klaue am Übergang des Horns zur Ballenhaut.

Mortellaro ist nicht nur ansteckend, sondern auch schmerzhaft und führt zu Milchleistungsabfall, fehlenden Brunst-symptomen und schlechter Fruchtbarkeit.

Eine Herdenerkrankung mit diesem Ausbreitungspotenzial führt zu immensen wirtschaftlichen Einbussen für den Landwirt. Bei der Bekämpfung müssen sowohl vorbeugende Massnahmen als auch eine rasche Behandlung der betroffenen Tiere erfolgen.