Marco Brandenberger aus Buch a. Irchel ZH ist Milchproduzent (54 Kühe, eigene Aufzucht) und überzeugt vom Einsatz von Pflanzenkohle. Er verfüttert 100 Gramm pro Tag und Kuh. Damit erziele er eine Dreifachwirkung: erstens werde die Kuh entgiftet. Er habe sehr selten Euterprobleme oder hohe Zellzahlen. Weiter funktioniere auch die «Verdauung» im Gülleloch besser, der Dünger sei fliessfähig und rieche auch weniger stark. Drittens verbessere die Kohle im Hofdünger den Boden. Dabei sei es aber schwierig, den Effekt zu sehen, «schliesslich verteile ich das Material auf einer grossen Fläche, etwas über eine Tonne pro Jahr auf 30 bis 40 Hektaren». Die Kühe fressen das geschmacksneutrale Pulver problemlos. Er gebe die Pflanzenkohle jeweils wie die Mineralstoffe in einen Mischwagen. Im Kuhmagen binde das Material Schadstoffe wie Pilzgifte an sich und entgifte so das Tier. In der Gülle sei es dann wie eine unbeschriebene CD, die mit Nährstoffen aufgeladen werde, die dann Pflanzen auf dem Feld bei Bedarf aufnehmen könnten. Brandenberger resümiert: «Ich kann die Effekte zwar schlecht nachweisen, aber auf jeden Fall hatte es keine negativen Auswirkungen». Allerdings fresse eine Kuh täglich auch noch etwa 50 Kilo anderes Futter – das sei für die Tiergesundheit genauso wichtig.

 

Dieser Artikel ist Teil eines grösseren unter dem Titel "Klimabauern": der grünen Welle voraus.