Nur für einen kleinen Teil der Böden liegen in der Schweiz bisher qualitativ ausreichende Informationen vor, um diese Leistungen erfassen und die Nutzung der Böden nachhaltig gestalten zu können. Für die Erfassung der Böden bezüglich Flächen, Tiefe und ihrer Qualität brauchen die Kantone Unterstützung. Verschiedene neue Methoden und Techniken ermöglichen es, Bodenkartierungen zukünftig effizienter durchführen zu können. So gibt es heute digitale Hilfsmittel wie Tablets zur Dateneingabe im Feld, oder Feld- und Laborgeräte, um kosteneffizient wichtige Bodeneigenschaften wie den Humus- und Tongehalt zu messen.

Solche und andere Hilfsmittel werden im Rahmen von KOBO-Pilotprojekten für die Weiterentwicklung der Bodenkartierung in Zusammenarbeit mit Kantonen und Ingenieurbüros entwickelt und getestet.

Das erste Pilotprojekt wurde in der Gemeinde Diemerswil im Kanton Bern im Herbst 2021 für rund 200 ha Landwirtschaftsböden durchgeführt. Weitere Pilotprojekte sind für die kommenden Jahre in verschiedenen Kantonen geplant.

 

Kommentar von Markus Christian Steger, Fachstelle Boden des Kantons Bern: Verlässliche Daten [IMG 2]

Nimmt man den haushälterischen Umgang mit dem Boden und damit den Erhalt von wichtigen Bodenfunktionen ernst, braucht es detaillierte Bodenkarten.

Heute wird zum Beispiel bei Landumlegungen das natürliche, bodenabhängige Produktionspotenzial punktuell anhand von bodenkundlichen Feldbeurteilungen mittels Profilgruben und Handsondierungen erhoben und flächig dargestellt. Viele Kennwerte, wie der Humus- und Steingehalt, werden visuell und manuell geschätzt. Die Verlässlichkeit der Daten ist daher von den äusseren Bedingungen und von der kartierenden Person abhängig.

Moderne Hilfsmittel wie die GPS-Verortung helfen, die Verlässlichkeit der Daten zu verbessern. Noch ist die Entwicklung der modernen Bodenkartierung nicht abgeschlossen. Sie wird im Kanton Bern auch mit einem Projekt der Wyss Academy for Nature unter Leitung der HAFL gefördert. Zur zielführenden Entwicklung gehört gute Kommunikation und der Einbezug der LandwirtInnen.