Das Jahr 2023 zeigte es wieder: Kulturen auf aktiven, humusreichen Böden kommen besser mit stressigen Wetterkapriolen zurecht. Doch wie kommen wir zu solchen Böden?

Für den Humusaufbau braucht es ein aktives Bodenleben. Nicht nur die Menge des Bodenlebens ist entscheidend, sondern auch die Vielfalt. Denn jede Gruppe hat ihre Aufgabe und ist wie ein Zahnrad im ganzen Humus-bildungsprozess. Im Ackerboden sind häufig Bodenpilze zu wenig vertreten. Mittel mit fungizider Wirkung, sowie sämtliche Bodenbearbeitungsdurchgänge stören die Bildung der Pilzhyphen.

Die Humusbildung findet vor allem entlang der Wurzeln statt. Wurzelausscheidungen dienen dem Bodenleben als Nahrungsquelle. 10 bis 40 % der durch Photosynthese gewonnenen Energie stecken die meisten Pflanzen direkt in den Boden. Humus baut sich den Wurzeln nach auf. Sterben die Pflanzen ab, wachsen neue Pflanzen oftmals in die mit Humus angereicherten Wurzelkanäle hinein und führen den Humusaufbau fort. Werden die Wurzelkanäle aber zerstört, müssen die neuen Pflanzen wieder von Neuem beginnen. Ein gut funktionierendes Zusammenspiel zwischen Bodenleben und Wurzeln erkennt man, wenn vorsichtig ausgegrabene Wurzeln deutlich mit Erde behangen sind.

  • Konsequenzen für die Planung der nächsten Anbausaison:
  • Gut verrotteter Kompost einsetzen ▶ fördert Bodenpilze
  • Bodenbearbeitung reduzieren ▶ Pilzhyphen und Wurzelkanäle bleiben intakt
  • Vielfältiges Wurzelwerk fördern ▶ bildet viele verschiedene Wurzelausscheidungen
  • Boden bewachsen halten ▶ Nahrungsquelle für Bodenleben erhalten