Das Porträt von Rolf Kalbermatten vor dem Bild zweier Schwarznasenschafen auf der Alp.Nutztier-LexikonRolf Kalbermatten vom Oberwalliser Schwarznasen-Schafzuchtverband: «Es ist eines der schönsten Schafe weltweit»Freitag, 31. März 2023 Es sind die einzig richtigen Schafe im Oberwallis: Die Walliser Schwarznasen, die auch Fabienne Truffer und ihre Familie halten. Wie so viele Schwarznasen-ZüchterInnen haben auch sie eine kleine Herde, die sie liebevoll umsorgen.

Diese enge Bindung an die Tiere ist im ganzen Buch zu spüren: Die Autorin spricht ganz selbstverständlich von Schwangerschaft und Stillzeit, wenn es um die Fortpflanzung der Schwarznasenschafe geht.

Die Vergleiche zwischen der eigenen Mutterrolle und den Tieren fallen auf, irritieren zwar, passen aber zu Fabienne Truffers Engagement für die eigenwilligen Tiere.

Ein praktisches Denkmal für die Schwarznasen

Truffer führt in ihrem Buch die Arbeit von Luzius Theler (Autor des Eringer-Buchs) weiter. Dessen 1986 in Zusammenarbeit mit dem Oberwalliser Schwarznasen-Schafzuchtverband erschienenes Werk «Die Schwarznase, Schafrasse des Oberwallis» ist leider seit Jahren vergriffen. 

Informationen zum Buch 

«Bäähsonders. Das Walliser Schwarznasenschaf»

von Fabienne Truffer
Taschenbuch, 116 Seiten
Fabienne Truffer/rottenedition
2. Auflage 2022
ISBN 978-3-95255-950-5

Wie damals Theler setzt Fabienne Truffer den hübschen Schafen ein Denkmal. Sie erläutert die Geschichte, zeigt auf, wieso die Schwarznasen perfekt ins Wallis passen (berggängig, genügsam, standorttreu) und gibt die Praxis-Tipps zum Einzäunen oder der cleveren Heuverteilung im Stall. 

Klare Regeln stellt sie beim Umgang mit Zuchtwiddern auf: Vom Hätscheln und Streicheln rät sie dezidiert ab, aus dem verschmusten Tier werde rasch ein stattlicher Widder, der eine Erwachsene ohne weiteres durch die Luft schleudern kann.

Unterteilt ist das handliche Taschenbuch in 17 Kapitel, von der Geschichte über rassetypische Merkmale bis zu Krankheiten und Arbeiten an den Schwarznasenschafen.

Als Abschluss ergänzen Lamm-Rezepte und ein «Lobliedji uf die Ghornutu» das Buch.

Im September und im Februar geht es den Schafen an die Wolle

Fabienne Truffer richtet sich direkt an ihre LeserInnen. Sie erläutert zum Beispiel ihre Routine beim Scheren: Truffers Schafe werden im September geschoren, wenn sie von der Alp kommen und die Ablammperiode beginnt. Die zweite Schur erfolgt im Februar, erneut vor der Ablammperiode. Da Schwarznasen asaisonal trächtig werden, achtet Truffer darauf, dass die Lämmer Anfang Jahr geboren werden, damit sie gross genug sind, um im Juni z'Alp zu gehen. 

Die Schur im Februar ist aus mehreren Gründen sinnvoll: Das Lamm findet einfacher zum Euter. Hat das Schaf nach dem Futtern von jungem Gras Durchfall, verschmutzt das Fell weniger und Klunker scheuern die Haut weniger auf. Zu guter Letzt schützt das Fell im Sommer nicht nur vor Stechinsekten, sondern isoliert auch und schützt so vor der Hitze.

«Bäähsonders» ist ein Praxisbuch für alle, die sich im Alltag mit Schwarznasenschafe beschäftigen, aber auch ein gutes Mitbringsel für Fans der wuscheligen Tiere.

Zum Porträt der Walliser Schwarznasenschafe im Nutztier-Lexikon

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