Hans Räber (1918–2008) hatte sich sein Leben lang mit Tieren beschäftigt. Ursprünglich Primarlehrer, besuchte er an der Uni Bern Vorlesungen, untersuchte im Tierpark Dälhölzli in Bern und im Basler Zoo das Beutefangverhalten von Marder, Iltis und Eulen.
Die Uni Bern verlieh ihm den Ehrendoktortitel für seine Verdienste in der Verhaltensforschung und Kynologie. Während Jahrzehnten war er Redaktor der Verbandszeitschrift «Hunde», Stammbuchführer der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG und Richter an Ausstellungen.
Hans Räber verfasste neben dem Standardwerk «Die Schweizer Hunderassen» die zweibändige «Enzyklopädie der Rassehunde» und unzählige Fachartikel. Und zusammen mit seiner Frau zog er in 50 Jahren über 600 Welpen verschiedener Rassen gross.
Woher stammen die Schweizer Sennenhunde?
Räbers Faszination für Hunde ist auf jeder Seite des Buches «Die Schweizer Hunderassen» spürbar. Er ging ins Detail und hinterfragte Überlieferungen: Zum Beispiel, dass Schweizer Sennenhunde Abkömmlinge römischer Molosser gewesen sein sollen. Diese Behauptung fusste einzig auf dem Fund eines Tonlämpchens in Windisch AG, auf dem ein langhaariger Hund mit aufgebogener Rute zu sehen war.
Hans Räber stützte sich dagegen auf Schädelfunde. Die erste Auflage des Buches erschien 1971, heute (ein halbes Jahrhundert später) würde er wohl die DNA studieren.
«Die Schweizer Hunderassen» ist keine Anleitung zur Hundeerziehung. Vielmehr ist es eine für Interessierte durchaus unterhaltsame Forschungsarbeit über die Entwicklung der Schweizer Rassen.
Räber spickte den Text mit vielen Anekdoten, etwa über den Besitzer eines Restaurants in Gais AR, der Hundepfeffer und geräuchertes Hundefleisch auf seiner Speisekarte hatte – obwohl er Präsident des Klubs für Appenzeller Sennenhunde war…
Unterhaltsame Forschungsarbeit über Schweizer Hunderassen
Informationen zum Buch
«Die Schweizer Hunderassen»
von Hans Räber
Gebundene Ausgabe, 358 Seiten mit vielen Bildern
Schweizerische Kynologische Gesellschaft SKG, Bern;
Neuauflage 2008
ISBN 978-3-033-01523-4
24 Franken
Räber beschrieb, wie Rassen entstanden sind und wie aufwändig es war, etwa für den Entlebucher Sennenhund eine erste Zuchtlinie zu erstellen. Dabei mahnte er im Vorwort: «Rassehunde sind altes Kulturgut und wie alles Kulturgut vergänglich, wenn es nicht stets erneuert wird.» Räber war nicht unkritisch, die Gesundheit der Tiere komme klar vor Schönheit.
Deshalb listete er die Situation der Hüftgelenksdysplasie (genetisch bedingte Fehlentwicklung des Hüftgelenks) der Sennehunde auf und plädierte für eine höhere Röntgenquote.
Neben den vier Sennenhunde-Rassen beschreibt er auch den Bernhardiner, den Weissen Schäferhund (der als Neuzüchtung mehr aus Zufall 2001 zur Schweizer Rasse erklärt wurde), die Schweizer Jagdhunde, die Schweizer Laufhunde und die Schweizer Niederlaufhunde – alles sorgfältig bebildert. Bei jedem Hund ist der Rasse-Standard abgedruckt, allerdings auf dem Stand von 2002.
Zu den Porträts des Berner und Entlebucher Sennenhunds im Nutztierlexikon
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