Hydraulische Bremsen haben ausgedient, die Befürworter von Druckluft-Bremsanlagen wussten es schon immer. Befürworter hydraulischer Bremssysteme sind vom Gegenteil überzeugt. So tönte es während der Vernehmlassung zur neuen EU-Bremsverordnung, die auch in der Schweiz eingeführt wird.

Wegen den neuen EU-Vorschriften bei Bremsanlagen werden die Anforderungen auch in der Schweiz verschärft. Bei beiden Systemen müssen bei gleichen Steuerdrücken höhere Abbremsungen erzielt werden. Neu sind es 50 Prozent (vorher 38 Prozent). Zudem dürfen nur noch 2-Leiter-Systeme verbaut werden. Dies gilt nach dem Bundesrats-Entscheid vom November 2018 ab 1. Mai 2019. Bei Druckluftbremsen ist das 2-Leiter-System üblich, bei hydraulisch betätigten Bremsanlagen bisher nicht.

Auf dem Markt sind nun hydraulische 2-Leiter-Systeme verfügbar. Hydraulische Anhängerbremsen bleiben also erhalten.

Die Kombination von neuen Traktoren und alten Anhängern und umgekehrt kann jedoch zu einem Sicherheitsproblem werden. Auf diese Gefahr wurde bereits während der Vernehmlassung hingewiesen und sie ist mit der Verordnungsänderung nicht gelöst. Demnach bremsen neue Traktoren bei einem bestimmten Anhänger-Bremsdruck wesentlich stärker,. Das passt zu neuen Anhängern, jedoch nicht zu alten. Sie bremsen im Verhältnis zum Traktor zu wenig.

Aus diesem Grund werden «intelligente» hydraulische Bremsventile verbaut. Sie erkennen, ob ein 1- oder 2-Leiter-System angekoppelt ist und stellen den passenden Anhängerbremsdruck automatisch ein.

Bei Druckluft-Bremsanlagen erfolgt zwar kein Systemwechsel von 1- auf 2-Leiter-Anhängerbremsen. Da neue Fahrzeuge jedoch generell stärker bremsen, kann es bei neuen Zugfahrzeugen auch hier zum Aufschieben des Anhängers kommen.

Wer jetzt in Traktoren und Anhänger investiert, muss das passende Bremssystem finden, welches auch zum bestehenden Fuhrpark passt.

Auf der Suche nach der richtigen Strategie lohnt sich das Gespräch mit Spezialisten, beispielsweise dem Landmaschinen-Händler – oder lassen Sie sich in den nächsten Monaten durch «die grüne» informieren. Wir bleiben am Thema dran.