Wie kommt es, dass Sie an den Swiss Skills mitmachen?
Clau Deplazes: Das ist schnell erzählt. Der Schulleiter des Plantahofs, Thomas Vetter, schrieb mich an und fragte, ob ich Interesse hätte, an den Swiss Skills mitzumachen und den Plantahof zu vertreten. Da ich im September das Agronomiestudium an der HAFL in Zollikofen beginne, also in der Gegend bin, entschloss ich mich zur Teilnahme.
Wahrscheinlich verdanken Sie das Ihren guten Abschlussnoten als Landwirt EFZ?
Das wird so sein. 2024 schloss ich Landwirt EFZ ab und jetzt im Frühling die Berufsmaturität «Natur, Landschaft und Lebensmittel» im Vollzeitpensum in Chur. Mein Vater leitet unseren Heimbetrieb und wird noch eine Weile nicht pensioniert. So investiere ich in die Weiterbildung. Ich freue mich auf die HAFL und möchte meine landwirtschaftlichen Kenntnisse vertiefen. Das Studium bietet wahrscheinlich die Gelegenheit, meinen Horizont etwas individueller zu erweitern, als wenn ich die Betriebsleiterschule machen würde.[IMG 2]
Wie vertreiben Sie sich die Zeit bis zu den Swiss Skills?
Momentan arbeite ich auf unserem Heimbetrieb. Wir haben Mutterkühe, Ziegen und Lamas. Mit unseren zehn Lamas bieten wir halb- und ganztägige sowie mehrtägige Trekkingtouren an. Das ergänzt unseren Betrieb sehr gut und ist bei den Gästen beliebt.
Wie viel Respekt haben Sie vor Ihren 35 Mitstreiter(innen) an den Swiss Skills?
Ich kenne nur meine Bündner Mitstreiter Andrin Largiadèr und Dario Battaglia, mit denen ich die Lehre absolviert habe. Letztlich geht es bei den Swiss Skills nicht nur um Leistung, sondern auch darum, mit Kolleginnen und Kollegen ein paar gute Erlebnisse und schöne Tage zu verbringen.
Das nehme ich Ihnen als Leistungssportler nicht ab.
Klar werde ich mich anstrengen, um vorne mit dabei zu sein. Aber ich bin jetzt auf unserem Betrieb voll eingespannt, und mir fehlt etwas die Zeit, um mich intensiv vorzubereiten. Vom professionellen Leistungssport musste ich mich übrigens mit Beginn der Landwirtschaftslehre verabschieden. Ich konnte mit einer 55-Stundenwoche nicht noch 10 bis 15 Trainingsstunden absolvieren, um bei nationalen und internationalen Langlauf-Wettkämpfen mitzumachen. In der Freizeit bin ich aber immer noch oft in den Bergen unterwegs, Bergsteigen, Skitouren und Eisklettern – Sport ist ein Teil von mir.
Würden Sie sich im Berufsfeld Landwirtschaft auch an den Euro oder World Skills beteiligen?
Das wäre cool und eine grosse Chance, um den Stellenwert der Landwirtschaft in unserer Gesellschaft zu erhöhen. Die Austragungsbedingungen für eine Meisterschaft im Berufsfeld Landwirtschaft wären aber nicht so einfach festzulegen, sind doch die Produktionsbedingungen und Ausbildungswege von Land zu Land sehr unterschiedlich.