Mitte Oktober 2025 hat eine Preisoffensive von Aldi die Konkurrenz aufgeschreckt: Das Pfund Brot ist seither unter einem Franken zu haben. Swissgranum, die Schweizerische Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, wies in einer Mitteilung darauf hin, dass sich Tiefpreise auch negativ auf andere Branchen auswirken könnten. Denn hinter der Wertigkeit und der Qualität eines Schweizer Brotes stehe die Arbeit der ganzen Brotgetreide-Wertschöpfungskette.
Diese Wertschöpfungskette setzt sich zusammen aus der inländischen Weizenzüchtung, den Vermehrungsorganisationen, den GetreideproduzentInnen, den Sammelstellen, den MüllerInnen und den BäckerInnen. Aus Sicht von Swissgranum läuft der tiefe Brotpreis zudem den Nachhaltigkeitsbestrebungen des Detailhandels sowie der Branche entgegen.
Im Raum steht die Frage, ob die tiefen Brotpreise nicht einfach ein Lockvogelangebot sind: Denn bei den tiefen Margen im Detailhandel läuft das Geschäft so, dass die KundInnen mit Qualität und tiefen Preisen in den Laden gelockt werden. Die Detailhändler pokern dann darauf, dass das eine oder andere Produkt zusätzlich im Warenkorb landet.
In Frankreich scheint dies der Fall zu sein: Bei den grossen Supermarktketten wie Leclerc kostet das Baguette seit Ende August 2025 nur noch 29 Centimes (27 Rappen). Was die KonsumentInnen als kleine Linderung der Inflation erleben, empört die Bäcker, welche auf die Qualitätsunterschiede und ihre steigenden Produktionskosten hinweisen.