Schafe mit Moderhinke hinken oder weiden knieend, weil sie beim Stehen Schmerzen in den Klauen haben. Eine Impfung gegen Moderhinke hilft nur kurzfristig und kann nur die Symptome reduzieren, 
den MH-Erreger aber nicht eliminieren. Besser als immer wieder erkrankte Tiere 
zu behandeln, ist es, den Erreger 
Dichelobacter nodosus ganz zu tilgen.

Von Auge weiss man nicht in jedem Fall, 
ob der Erreger in einer Schafherde vorhanden ist. Denn vor allem in der trockenen Zeit zeigen die Tiere oft keine Lahmheiten, selbst wenn sie Träger des Erregers sind. Die Laboranalyse von Tupferproben hilft hier weiter. Eine saubere Sanierung und konsequente Überwachung der Herde machen es möglich, die MH nachhaltig auszuschalten, erklärt Sven Dörig vom Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer BGK.

Vor- und Nachteile verschiedener Badelösungen

  • Formalin ist biologisch abbaubar, aber 
härtet die Klauen zu stark und ist potenziell krebserregend.
  • Zinksulfat und Kupfersulfat haben eine lange Wirkungsdauer, enthalten jedoch Schwermetalle.

Wichtig ist, beide Lösungen via Gefahrengut-Sammelstelle zu entsorgen. Im Rahmen einer Doktorarbeit wird aktuell die Wirksamkeit einer alternativen, 
die Umwelt und den Anwender weniger belastenden Badelösung untersucht.

 

Vorgehen bei einer Moderhinke-Sanierung

  • Beratung durch den Moderhinke-Berater des BGK.
  • Regelmässige Klauenbehandlung 
der Einzeltiere.
  • Klauen-Standbad der gesamten Herde, mindestens einmal wöchentlich.
  • Eine Stunde lang die Klauen auf harter, trockener Unterlage abtrocknen lassen.
  • Anschliessend die Tiere auf frische Weide oder in frisch eingestreuten Stall bringen.
  • Stark betroffene Herden in klinisch gesunde und MH-kranke Schafe aufteilen.
  • Auch auf dem Betrieb gehaltene Ziegen sind in die Behandlung mit einzubeziehen.
  • Tiere, die nach 12 Wochen regelmässiger Behandlung immer noch Anzeichen von Moderhinke aufweisen, sollte man 
ausmerzen.
  • Ein MH-Berater oder ein Tierarzt nimmt bei der Abschlusskontrolle Tupferproben von den Tieren. Die Anzahl Proben hängt von der Herdengrösse ab. Bis 15 Tiere 
von allen, maximal von 30 Tieren.
  • Nur wenn alle Proben negativ sind, 
erhält der Betrieb den Status MH-negativ.
  • Die Sanierung dauert unter optimalen Bedingungen 6 bis 8 Wochen.